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Update: 23.07.11

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SIN CITY

Sin City

 

USA 2005 - 124 Minuten - Budget $46 Mio.

 

Regie und Drehbuch: Frank Miller, Robert Rodriguez

basierend auf die Bildromane von Frank Miller

 

 

Mit Jessica Alba (Nancy), Devon Aoki (Miho), Alexis Bledel (Becky), Powers Boothe (Senator Roark), Rosario Dawson (Gail), Benicio Del Toro (Jackie Boy), Michael Clarke Duncan (Manute), Carla Gugino (Lucille), Josh Hartnett (The Man), Rutger Hauer (Cardinal Roark), Jaime King (Goldie/Wendy), Michael Madsen (Bob), Brittany Murphy (Shellie), Clive Owen (Dwight), Mickey Rourke (Marv), Nick Stahl (Roark Jr./Yellow Bastard), Bruce Willis (Hartigan), Elijah Wood (Kevin), Marley Shelton (The Customer)

         

USA

 

DEUTSCHLAND

     
US-Start: 01.04.2005 - R
Wo. Rang Einspiel $ % Kinos Schnitt Gesamt $
1 1 36.608.243 --- 3.230 11.334 36.608.243
2 2 18.005.896 -51 3.230 5.575 54.614.139
3 4 8.922.761 -50 3.002 2.972 63.536.900
4 7 5.056.234 -43 2.343 2.158 68.593.134
5 9 2.758.261 -45 1.665 1.657 71.351.395
6 14 1.253.584 -55 1.002 1.251 72.604.979
GESAMT -
 
D-Start: 11.08.2005
Wo. Rang Besucher % Kinos Schnitt Gesamt Besucher
1 - - - - -- -
2 - - - - - -
3 - - - - - -
4 - - - - - -
5 - - - - - -
6 - - - - - -
GESAMT -

 

Mark G.

Mir war von vornherein klar, dass der Film niemals mit dem grandiosen ersten Trailer mithalten können würde, dazu war er einfach zu gut. Ich kann auch nicht gerade behaupten, dass ich vom Film enttäuscht bin, denn die wenigen Kritiken, die ich gelesen habe, haben recht: Der Film ist repetitiv, gewalttätig, repetitiv, schön anzusehen, repetitiv, menschenfeindlich, repetitiv, für einen US-Film des Jahres 2005 erstaunlich freizügig und nicht zu vergessen, repetitiv...

Sin City besteht aus drei Episoden, die sich kaum berühren. Aber zwei hätten völlig ausgereicht, denn der einsame Kampf eines mit tiefer Stimme (zumindest in der OV) sprechenden Helden, der eine oder mehrere Frauen zu retten oder zu rächen hat, ist in allen drei Episoden gleich und damit na ja, repetitiv...

Aber nachdem man Tausende von Filmen gesehen hat, ist man ja für jeden Film dankbar, der anders ist. Und Sin City ist trotz aller Klischees und Vorbilder mit Sicherheit ein Original. Dazu trägt natürlich auch der faszinierende S/W-Look des Films bei, der nur ab und an ein Detail in Farbe betont. Viele bekannte Gesichter spielen in diesem wahren Ensemblefilm mit, manche sind allerdings kaum zu erkennen. Am meisten überzeugte Mickey Rourke, dem man seine Rolle als nicht zu intelligenten, süchtigen Raufbold durchaus abnimmt. Die Musik fiel kaum auf, erinnerte aber stellenweise sehr an das Motiv aus Peter Gunn.

3
Pi-Jay

Die sündige Stadt - der Name ist Programm, und niemand soll später sagen, dass er nicht gewarnt war: Von der ersten bis zur letzten Minute wird zwei Stunden lang getötet, gefoltert, gemetzelt ... Obwohl ich die Comicvorlage nicht kenne, kann ich mir gut vorstellen, wie das graphische Original aussieht. Der Look des Films ist wirklich faszinierend, sowohl künstlerisch als auch filmtechnisch, ein sattes Schwarz-Weiß, das an die alten Film-Noir-Klassiker erinnert und das durch die vereinzelten Farbkleckse (in der Regel Blut oder sexuelle Attribute wie leuchtend rotes Haar oder Lippen) noch verstärkt wird. Leider hat man sich nach einer Stunde bereits daran satt gesehen ...

Es scheint, als seien Rodriguez und die anderen Macher des Films der Macht ihrer eigenen Bilder erlegen - sie lassen sich von den technischen Möglichkeiten verführen, ohne sie dramaturgisch zu nutzen. Der Einsatz von Farbe erfolgt etwa völlig willkürlich (mitunter wechselt das Blut sogar von Einstellung zu Einstellung seine Farbe ...), und auch die Ausstattung orientiert sich zwar vordergründig an den 30ern und 40ern, mixt aber alles munter mit modernen Waffen und Accessoires aus dem Sexshop.

Inhaltlich bewegt sich das Ganze auf dem Niveau der Groschenromane aus der Zeit der Großen Depression, jener Pulp Literatur, der Tarantino - der als Gastregisseur fungiert - im vergangenen Jahrzehnt ein filmisches Denkmal gesetzt hat. Wo Pulp Fiction jedoch eine geschickt montierte Episodenstruktur besitzt, reiht Sin City nur einfallslos Story an Story. Alles wiederholt sich immerzu, im Grunde wird dieselbe Geschichte drei Mal erzählt, bis sie am Ende niemanden mehr interessiert. Das Resultat sind endlose Schießereien und Kämpfe auf Leben und Tod, begleitet von nervtötenden Off-Kommentaren, die einem die Hintergründe und Zusammenhänge des Gesehenen erklären wollen, obwohl es einen schon lange nicht mehr interessiert.

Der Film krankt an vielen Problemen, vor allem jedoch daran, dass er nie die Zweidimensionalität seiner Comicwelt verlässt. Seine Figuren bleiben papierene Gestalten, die nichts mit echten, lebendigen Menschen zu tun haben und deshalb auch keine Sympathie aufkommen lassen. Sin City ist bevölkert von Serienkillern, einsamen Rächern, Huren, Psychopathen, korrupten Bullen und anderen Stereotypen. Nimmt man die nihilistische Grundhaltung des Autors hinzu, seinen zynischen, beinahe schon menschenverachtenden Humor und die comichafte Überhöhung, die zwar die extreme Brutalität abmildert, aber emotionale Distanz zum Geschehen schafft, bleibt unterm Strich nicht viel übrig, was das Anschauen lohnt.

Außer einem faszinierenden Look ...

4-


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