Last Update: 23.06.10

INSIDEKINO

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MARK G.'s ALLERLEI

 

  PREMIERE - Unterhaltung für die ganze Familie

 

Ich habe mich in La-La-Land so an mein tägliches Tagebuch gewöhnt, dass ich Euch in unregelmäßigen Abständen weiter an meinem (Film)-Leben teilhaben lassen werde.

 

DONNERSTAG 12. AUGUST 2004

Seitdem ich aus L.A. zurück bin, bin ich echt fassungslos wie schlecht das TV-Programm zur Zeit ist. Wenn es Monk nicht geben würde, dann bliebe der Fernseher die ganze Woche kalt. Leider ist aber auch bei Monk nur jede zweite oder dritte Folge gut. Und mit meiner derzeitigen Lieblingsserie Six Feet Under kann ich auch nichts anfangen, da ich schon alle 39 Folgen der ersten drei Staffeln auf Premiere gesehen habe, schnief...

 

Am Dienstag ging es noch um 22.30 Uhr mit Meister Mim und Pi-Jay ins hiesige CineStar, um Cabin Fever zu sehen. Der 131 Plätze-Saal war mit 17 Besuchern gefüllt, überwiegend junge Männer, aber auch ein paar Pärchen. Die Trailer waren Zwei Brüder, Große Haie - kleine Fische, Die Bourne Verschwörung, Alien vs. Predator und Hellboy - allesamt ohne Reaktionen.

 

CABIN FEVER

Note 5

Horrorfilme haben selten gute Kritiken, deswegen bin ich recht neugierig, wenn ein solcher gut besprochen wird - und Cabin Fever hat immerhin einen Rotten Tomatoes-Wert von 62 %. Allerdings zeugt dies wieder einmal davon, dass man Kritikern nicht mehr trauen kann. Denn diese haben nicht bemerkt, dass der Film überwiegend langweilig ist, das Drehbuch vor Ungereimtheiten strotzt, die C-Darsteller mit D-Leistungen aufwarten, Regisseur Eli Roth völlig überfordert ist, die Charaktere a) völlig unsympathisch sind und b) ständig Dinge tun, die kein Mensch mit einem IQ von über 60 tun würde. Und schließlich gibt die äußerst schwache deutsche Synchronisation dem Film den Rest.

Immerhin verhinderte ein gelungener Schockeffekt, gutes Make-up und eine unvergessliche Beinrasur eine noch schlechtere Zensur... (Meister Mim fasste seine Note 6-Kritik in einem Wort zusammen: Hüttenkäse; Pi-Jay gab eine 5-).

 

Dann habe ich am Mittwoch mal wieder meine Favoriten des Jahres überprüft und festgestellt, dass ich immer noch keinen Note 1-Film in diesem Jahr gesehen habe (aber immerhin schafft es keine 2- mehr unter die ersten Zehn). Meine Top Ten des Jahres sehen demnach derzeit so aus:

 

1. Sturz ins Leere (Touching The Void [UK IMPORT])

2. Hypnotic*

3. 21 Gramm

4. Pieces of April - Ein Tag mit April Burns

5. Harold & Kumar

6. Lost In Translation

7. Wer tötete Victor Fox? **

8. Big Fish

9. Fahrenheit 9/11

10. Garden State*

 

*noch kein dt. Verleih (kann also aus den diesjährigen Favoriten herausfallen).

**Videopremiere

 

SONNTAG 15. AUGUST 2004

Am Donnerstag habe ich mir endlich L'Auberge Espagnole angesehen, dessen Trailer mich schon lange angemacht hatte, ich im Kino aber verpasst hatte.

 

L'AUBERGE ESPAGNOLE - BARCELONA FÜR EIN JAHR

Note 3+

Es ist viel einfacher, Verrisse zu schreiben, als einen unspektakulären, aber schönen Film wie diesen zu kritisieren. L'Auberge Espagnole ist für einen europäischen Film recht modern geraten und stets unterhaltsam, wirkt aber wie ein Hausaufsatz über das Auslandsstudium. Denn all die schönen und weniger schönen Aspekte eines (internationalen) WG-Zusammenlebens sind vorhanden und die Mitbewohner sind auch recht sympathisch, aber echte Emotionen kreiert Regisseur Cédric Klapisch leider nicht. Aber es tut gut, mal einen so proeuropäischen Film zu sehen...

 

Am Samstag ging es in die 15.00 Uhr-Vorstellung von (T)Raumschiff Surprise - Periode 1 ins hiesige Cinemaxx. Bei Regenwetter war der 557-Plätze-Saal mit etwa 200 Besuchern gefüllt, zumeist Kinder und Familien. Die Trailer waren: 7 Zwerge - Männer allein im Wald (Teaser), Garfield (kam gut an), 30 über Nacht (dito), Die Nacht der lebenden Loser (dito) und Harold & Kumar (mehr dazu nach der Kritik). Es fiel auf, dass einige Besucher Periode 1 schon mindestens einmal gesehen hatten. Obwohl ich gleich zu Beginn des Films das unscharfe Bild gemeldet hatte, hat der Vorführer die nächsten 90 Minuten nicht einmal Anstalten gemacht, die Unschärfe abzustellen - ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber bei ungefähr jeder dritten Vorstellung in unseren beiden Multiplexen in Augsburg muss ich Bild und/oder Ton monieren, echt grauenhaft...

 

(T)RAUMSCHIFF SURPRISE - PERIODE 1

Note 4-

Ich bin kein Fan von Der Schuh des Manitu (5+), den ich nie auf einer Kinoleinwand gesehen habe. Da ich deswegen von vornherein skeptisch gegenüber (T) gewesen bin, wollte ich den Film wenigstens im Kino sehen, damit mich die Besuchermassen zum Lachen animieren. Hat leider nicht geklappt, aber immerhin habe ich wesentlich öfters geschmunzelt als bei Manitus Videosichtung.

Bully, der Regisseur, hat einen guten Kamerablick und zitiert diverse filmische Vorbilder recht gekonnt, auch die Special Effects können mit Hollywood mehr als gut mithalten. Aber wie es hier in Bayern so schön heißt: a Schmarrn is's scho (oder so ähnlich).

 

Während mich der Hauptfilm also nicht negativ überrascht hat, habe ich mich maßlos über den Trailer von Harold & Kumar geärgert. Wie ihr sicherlich schon wisst, habe ich den Film während meines US-Aufenthalts gesehen und meine La-La-Land-Kritik (Note 2) ist ziemlich gut ausgefallen. Aber der Trailer war eine Frechheit, und ich stelle mir die Frage, ob die Deutschen tatsächlich ein Volk von Rassisten sind (absichtlich verallgemeinert). Im englischen Original sprechen Harold (koreanischer Abstammung) und Kumar (indischer Abstammung) nämlich lupenreines Englisch, während Kumar im deutschen Vorspann mit einem dümmlichen indischen Akzent palavert.

Nun haben die deutschen Synchron-Terroristen schon etliche Sünden begangen, so wurden z. B. in den 50er Jahren sämtliche Referenzen an Nazi-Deutschland wegsynchronisiert, dies hat auch nicht vor Oscar-Gewinnern wie Casablanca oder vor Filmen von Alfred Hitchcock halt gemacht (Gott sei Dank wurden diese Filme Jahrzehnte später "richtig" synchronisiert).

Aber der Synchron-Rassismus, der hier immer wieder zu Tage tritt, ist schon eine Pest: Schwarze Schauspieler bekommen bei uns völlig unnötigerweise eine Krächz- und Fistelstimme, obwohl im Original ganz normale Stimmen zu hören sind, und jetzt auch noch der Fall Harold & Kumar.

Was besonders ärgerlich ist: Wie ihr in meiner Kritik lesen könnt, wird in H&K auch der alltägliche Rassismus komödiantisch verarbeitet. Es gibt sogar eine Szene, in der einer der Helden plötzlich absichtlich mit Akzent spricht, um den Rassismus den Rassisten vorzuführen. Sollte der Hauptfilm genauso wie der Vorspann synchronisiert sein, dann fällt dieser Gag (und die damit verbundene Aussage) schon mal flach. Ich kann Euch daher nur empfehlen, den Film im englischen Original anzusehen. Und SHAME ON YOU, CONSTANTIN FILM!!!

Ich glaube übrigens, dass der deutsche Synchron-Rassismus ein gutes Thema für eine Doktorarbeit wäre, und ich frage mich, wie viele deutsche Fassungen wir schon sehen mussten, die ihn verbreitet haben...

 

SAMSTAG 4. SEPTEMBER 2004

Am Donnerstag ging es mal endlich wieder ins Kino, um Sommersturm zu sehen. Bei schönstem Wetter und etwa 24 Grad gab es in dem 301 Platz-Saal des Cinemaxxes um 17.30 Uhr gerade mal 21 Besucher, davon 17 Mädels (hauptsächlich Teens) und 4 Jungs (davon waren die Hälfte Meister Mim und ich). Die Trailer waren Männer wie wir (zum ersten Mal gesehen - recht klischee-beladen, könnte aber funktionieren), Kleinruppin Forever (ebenfalls First Sight und recht gelungen), sowie Terminal (zum ersten Mal auf deutsch gesehen, die Synchro klingt grausig). Bei einer Saal-Auslastung von nur 7 % gab es natürlich so gut wie keine Reaktionen. Der Hauptfilm schien gut zu gefallen (schließlich sehen die Mädels recht viele (fast) nackte hübsche Jungs), denn fast alle Besucher blieben bis zum Schluss des Abspannes sitzen.

 

SOMMERSTURM

Note 2

Ich bin nicht nur ein Sucker für RomComs, ich liebe auch Coming-of-Age-Stories. Deswegen habe ich mich schon seit den ersten Ausschnitten bei der Münchner Filmwoche im Januar auf den Film gefreut. Zudem hatte ich großes Vertrauen in die Produzenten Claussen+Wöbke, die ja auch für Nach 5 im Urwald und Jenseits der Stille verantwortlich sind (zwei meiner liebsten deutschen Überraschungshits während meiner Kinozeit, die monatelang liefen und das Frikassee im Weltall-Desaster mehr als wettgemacht hatten - außerdem feierten wir eine Urwald-Premiere mit Franka Potente und Hans-Christian Schmid, die beide sehr sympathisch waren). Und tatsächlich haben C+W nicht enttäuscht. Zusammen mit Regisseur Marco Kreuzpaintner haben sie es wieder geschafft, hervorragende junge Darsteller zu finden, denen man definitiv ein live long and prosper wünscht. Gekoppelt mit einer sehr schönen Kamera und toller Musikauswahl wird eine Geschichte erzählt, die auf die ermüdenden Schwulenklischees á la Bully verzichtet (na gut, ganz wurde nicht auf Klischees verzichtet, wenn man an die Sächsinnenmannschaft denkt), lebensnah daherkommt und sicherlich jeden Tag irgendwo gerade stattfindet. Die Figuren erwecken Interesse und obwohl der Film stellenweise an Tempo verliert, hätte man gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbracht...

Nachdem ich gehört habe, dass C+W (Crazy ist ebenfalls von ihnen) nun keine Coming-of-Age-Stories mehr machen wollen, betrübt mich das doch ein wenig, schließlich haben sie ein Händchen dafür und Alfred Hitchcock hat sich ja auch nie entschieden, keine Thriller mehr zu drehen...

 

Nach all den News zum Heulen am Freitag, wollte ich mir eigentlich endlich mal Philadelphia ansehen (ich weiß, auch nicht gerade ein Feelgoodmovie), bin aber beim Einschalten des TVs bei Wie Feuer und Flamme hängen geblieben...

 

WIE FEUER UND FLAMME

Note 3+

Und noch'n angenehmer deutscher Film. Diese Liebesgeschichte zwischen einem West-Mädel und einem Ost-Punker im Jahr 1982 überzeugt ebenfalls durch gute Hauptdarsteller, vor allem Antonio Wannek. Und obwohl man ständig damit rechnen muss, dass das Ganze in einer typisch deutschen, verquasten Tragödie endet, gibt es einen (für deutsche Verhältnisse) doch recht sentimentalen Schluss.

 

DIENSTAG 14. SEPTEMBER 2004

Ich muss noch eine kurze Kritik nachtragen, am vorletzten Samstag war ich in der Spätvorstellung des örtlichen Arthousekinos Liliom und sah mit etwa einem Dutzend weiterer Besucher (das war das Wochenende mit dem Sommerwetter) Die Kinder des Monsieur Mathieu (seltsam, die letzten fünf Filme, die ich gesehen habe, waren alles europäische Produktionen).

 

DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU

Note 2-

Diese völlig harmlose Variante von Club der toten Dichter mit Musik und dem "teacher can make a difference"-Thema legt ein recht gemächliches Tempo an den Tag, lullt uns aber so angenehm ein, dass es nicht weiter stört. Die jugendlichen Darsteller sind sehr gut gecastet und die erwachsenen Profis liefern solide Arbeit ab. Und obwohl ich nicht gerade ein begeisterter Freund von Chormusik bin, gibt es ein paar Stücke, die unter die Haut gehen. Alles in allem ein angenehmer Kinobesuch, der diesem Betrachter sogar angefeuchtete Augen bereitete, aber man darf sicherlich nicht mit übergroßen Erwartungen an den Film herangehen.

 

Langsam muss ich wieder mehr fernsehen. Obwohl Monk nach wie vor mehr Miss als Hit ist, bleibe ich dank Tony Shalhoub am Ball. The Shield wird immer besser und Premiere begann mit der Ausstrahlung der ersten fünf Sopranos-Staffeln, leider nur im Wochenrhythmus (da wird es ewig dauern, bis die Folgen kommen, die das ZDF nicht ausgestrahlt hat). Außerdem besaßen die ersten beiden Folgen der US-Kultserie Nip/Tuck (ebenfalls Premiere) über zwei Schönheitschirurgen durchaus Potenzial. Jetzt hoffe ich nur noch darauf, dass Premiere auch bald die vierte Staffel von Six Feet Under bringt, außerdem vermisse ich ein paar Kultserien wie Curb Your Enthusiasm (von und mit dem Seinfeld-Mitschöpfer) und die US-Version von Queer as Folk (die britische Version lief immerhin im Schweizer Fernsehen). Dann gibt es ja noch die elfte und letzte Staffel von Frasier, die bislang aber nur auf Kassette gelagert wird (echt idiotisch die 10. Staffel auszulassen...). Und ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich auch etliche Folgen von Gilmore Girls nachhole, die Serie mit dem besten Dialogwitz zur Zeit.

 

Jetzt ist es also soweit, Michael Eisner gab seinen Rücktritt als Disney-Chef für das Jahr 2006 bekannt. Auch wenn er in letzter Zeit (zurecht) erhebliche Kritik einstecken musste, so ist seine 20-Jahre-Bilanz recht beeindruckend. Als er die Disney-Führung 1984 übernommen hatte, lag der Gewinn bei $97,8 Mio., im Jahr 2003 bei $1,66 Mrd.. Der Umsatz stieg von $1,27 Mrd. auf $27 Mrd., der Wert der Walt Disney Company von $2,8 Mrd. auf $57 Mrd.. Der Aktienpreis stieg in diesem Zeitraum um immerhin 885 %.

Während Eisner in den ersten zehn Jahren keinen Fehler machen konnte, sah das im zweiten Jahrzehnt schon ganz anders aus.

Fehler Nr. 1: Er ließ Jeffrey Katzenberg im Streit ziehen, was zur Folge hatte, dass dieser mit Steven Spielberg und David Geffen DreamWorks gründete. Da das neue Studio eine sehr ambitionierte Trickfilmabteilung gründete, schuf er nicht nur Konkurrenz für die Haupteinnahmequelle der Filmstudios, der daraus resultierende Kampf um Animatoren ließ zudem die Kosten für neue Zeichentrickfilme ins Unermessliche steigen. Zudem soll Katzenberg, der Disney verklagt hatte, in einem Vergleich etwa $250 Mio. (!) bekommen haben, außerdem verloren die Trickfilme nach Katzenbergs Weggang ziemlich an Qualität.

Fehler Nr. 2: Er heuerte für viel Geld den mächtigen Agenten Michael Ovitz an, der seinen Job so schlecht machte, dass er ihn nach nur einem Jahr mit einer Abfindung von über $100 Mio. wieder feuerte.

Fehler Nr. 3: Er kaufte den Fernsehsender ABC just zu dem Zeitpunkt, als der Sender in einem Quotenhoch steckte und damit viel zu teuer. Weitere überteuerte Einkäufe folgten, u. a. der Kabelsender Fox Family.

Fehler Nr. 4: Er brachte Roy Disney gegen sich auf (der Neffe von Walt hat Eisner 1984 an Bord geholt), es folgte eine öffentliche Schlammschlacht.

Fehler Nr. 5: Er hat es bislang nicht geschafft, den Vertrag mit Pixar über das Jahr 2005 hinaus zu verlängern, auch die Miramax-Gründer Harvey & Bob Weinstein, die ebenfalls für Gewinne und zudem für Oscar-Prestige sorgen, haben noch nicht einer Vertragsverlängerung zugestimmt.

Fehler Nr. 6: Der profitabelste Film des Jahres wäre für das Studio eigentlich Fahrenheit 9/11 gewesen (bei $6 Mio.-Kosten hat der Film weltweit schon $200 Mio. eingespielt), aber Eisner verbot Miramax den Film in die Kinos zu bringen.

Zu diesen Fehlern gesellt sich noch die Tatsache, dass die eigene Filmproduktion sehr zu wünschen übrig lässt. Würden Pixar und Überproduzent Jerry Bruckheimer nicht ständig für Blockbuster sorgen, dann würden die Filmeinnahmen ganz schön einbrechen.

Ich glaube übrigens, dass Eisners frühe Ankündigung aufzuhören, eher schadet als nutzt, aber wir werden sehen...

 

FREITAG 17. SEPTEMBER 2004

Am Donnerstag um 20.15 Uhr ging es ins hiesige Cinemaxx. Der größte Saal mit 557 Plätzen war zu meiner Überraschung zu etwa 80 % voll (ich hatte nur mit etwa 40 % bis 50 % gerechnet, was auch schon einem guten Donnerstag entsprochen hätte). Eine weitere Überraschung war das Publikum an sich, es war recht jung und überraschend weiblich (etwa 45 %). Die Vorspänne waren Alexander (keine Reaktionen), Phantom der Oper (ein Witzbold hat geklatscht) und Terminal (kaum Reaktionen). Der Hauptfilm schien zu fesseln, trotz 2 1/2 Stunden Laufzeit gab es kaum Klogänger, viele blieben beim Abspann sitzen. Leider hatte die Kopie schon bei der dritten Vorführung Laufstreifen - unglaublich!

 

DER UNTERGANG

Note 2-

Vorneweg: Die von den Medien aufgezwungene Pseudodiskussion, ob man Hitler als Mensch zeigen darf oder nicht, ist völlig unnötig, schließlich war er ja kein Außerirdischer. Und auch wenn man den größten Massenmörder aller Zeiten als Mensch darstellt, macht ihn das ja noch lange nicht menschlich...

Zum Film: Natürlich bietet Der Untergang rein inhaltlich für jeden einigermaßen informierten Menschen nichts neues, dennoch ist es interessant diese "fleischgewordene Dokumentation" der letzten zwölf Tage des Gröfaz im Führerbunker in Berlin "live" mitzuerleben. Die Schauspieler sind allesamt gut besetzt und leisten auch sehr gute Arbeit, allen voran Bruno Ganz in der undankbaren Hitler-Rolle (leider wird er wohl keine Preise einheimsen können, da niemand "für Hitler" stimmen wird). Auch der Regie kann man kaum etwas vorwerfen, allerdings wirken manche Szenen - sogar in den Dialogen - etwas gedoppelt, da hätte das Drehbuch von Bernd Eichinger noch eine Fassung vertragen können. Normalerweise braucht man ja in einem Film Figuren, mit denen man sich identifizieren kann, dies war hier natürlich kaum möglich, diese emotionale Distanz sorgt natürlich erst recht für den Dokumentarfilm-Touch.

Alles in allem eine gut gemachte, aber nicht perfekte Geschichtsstunde mit einem perfekten Schluss (SPOILER: Die Aussage im O-Ton der echten Sekretärin von Hitler SPOILER-ENDE).

 

 

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