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PI-JAYs CORNER

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In meiner Wohnung befindet sich ein Schwarzes Loch. Ich habe keine Ahnung, wie es dorthin gekommen ist und wie man es wieder entfernt (Fleckenwasser? Stopfgarn?), ich weiß nicht einmal, wo es sich genau befindet, denn es scheint zu wandern. Vielleicht sollte ich Stephen Hawking schreiben, wenn einer über Schwarze Löcher Bescheid weiß, dann er, aber ich habe den Verdacht, dass er mir nicht glauben wird.

Es fing mit einem Plastikdeckel an. Ich habe Kuchen gebacken und dafür Nougat in den Teig gerührt. Die Packung war mit einem Deckel verschlossen, und als ich fertig war und diesen wegwerfen wollte, war er verschwunden. Nicht heruntergefallen und unter den Stuhl oder Tisch gerutscht, sondern verschwunden. Im Kuchen kann er auch nicht gelandet sein, denn der hätte dann bestimmt nach Plastik geschmeckt oder einen merkwürdigen harten Kern besessen. Es war seltsam.

Einige Zeit später ist mir eine Gabel heruntergefallen. Das war auf dem Weg vom Wohnzimmer, wo ich vor der Glotze gegessen habe (lästige Angewohnheit, ich weiß), zur Küche. Ich habe noch das metallische Klirren gehört, mit dem die Gabel auf den Fliesen aufgeprallt ist, wollte mich aber mit dem Geschirr in der Hand nicht bücken. Als ich Sekunden später zurückkam, war sie weg. Der Ort des Geschehens (mein Flur) ist klein, geradezu winzig, und außer einer Heizung befindet sich nichts darin. Die Gabel konnte also nicht unter irgendein Möbelstück gerutscht sein. Unter dem Heizkörper war sie nicht, auch sonst konnte ich sie nicht entdecken, obwohl ich minutenlang auf den Knien herumgerutscht bin und nach ihr gesucht habe. Ich habe sogar alle angrenzenden Räume abgesucht, ob die Türen nun verschlossen waren oder nicht, aber nichts …

Letzte Woche habe ich meinen Schrank geöffnet, um mein weißes Hemd herauszuholen. Ich ziehe es selten an, eigentlich nur zu festlichen Anlässen und zu einem solchen habe ich es gebraucht. Es war weg. Vor ein paar Monaten, anlässlich der Taufe meiner Nichte, hatte ich es noch an, danach verliert sich jede Spur. Vielleicht hat es die Waschmaschine gefressen – sie mögen Socken, soviel weiß jeder - aber Hemden?

Wenn es nicht die Waschmaschine war, dann bleiben nur wenige Erklärungen: Jemand ist bei mir eingebrochen und hat es gestohlen, zusammen mit der Gabel und … Nein, wohl kaum. Dann müssen sich die Heinzelmännchen meine Sachen ausgeliehen haben, oder diese Borger, über die es vor Jahren einen Film gab (eine verkappte Doku?). Aber was wollen sie mit einem Plastikdeckel, einer Gabel und einem Hemd?

Oder es gibt ein Schwarzes Loch, in dem meine Sachen verschwunden sind. Vielleicht sind sie ja in einem Paralleluniversum gelandet, wo ein anderer Pi-Jay sich wundert, dass er plötzlich zwei weiße Hemden besitzt, oder sie sind in der Raum-Zeit verloren gegangen, und Alexander der Große trägt jetzt mein Hemd, während er auf einer Terrasse in Babylon hockt und eine Weinschorle schlürft.

Ich hoffe, dass nicht noch mehr Sachen verschwinden, im Gegenteil, ich finde, es wird höchste Zeit, dass in meiner Wohnung ein paar merkwürdige Dinge auftauchen. Eine Rolex zum Beispiel oder auch ein Brontosaurier …

 

Wenn ich an die Filme der letzten Wochen denke, hätte der eine oder andere davon auch ruhig in einem Schwarzen Loch verschwinden können. Das Kinoprogramm des Sommers ist wie das Wetter – reichlich durchwachsen. Ein richtiges Highlight war nicht dabei, aber alles zusammen war um Längen besser als das, was uns im Fernsehen geboten wurde …

Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Also, bei dieser Piratennummer wurde vor allem das Ende der Vorstellungskraft erreicht. Der erste Teil besticht noch durch sympathische Charaktere und eine flotte, gagreiche Handlung, der zweite Teil immerhin durch zwei grandiose Szenen, der dritte dagegen nur noch durch ein paar Schauwerte und kostspielige Tricks aus der virtuellen Grabbelkiste. Klar, es sieht cool aus, wie das Schiff durch die Wüste segelt oder sich am Ende ein Feuergefecht in einem riesigen Strudel liefert, aber der Rest, der diese ganz hübschen Elemente zusammenhält, taugte leider nicht viel. Selbst Johnny Depps köstliche Performance kann nicht davon ablenken, dass die Story äußerst dürftig ist.

Nach einem netten Einstieg, der noch hoffen ließ, dass der dritte Teil seinem Vorgänger wenigstens ebenbürtig ist, folgte der Absturz in die Unterwelt. Die Jenseitsvorstellungen der Macher waren lächerlich, absurd und vor allem eins – tödlich langweilig. Ich war bereits kurz davor, das Kino zu verlassen, als endlich etwas frischer Wind dafür sorgte, dass mein Interesse wieder erwachte, aber die gefühlten drei Stunden, die danach kamen und angefüllt waren mit endlosen Intrigen und unverhofften Enthüllungen, strapazierten doch ein wenig die Nerven.

Note: 4

Zodiac - Die Spur des Killers

Der Film ist ein Phänomen. Im Grunde ist es die Geschichte über eine spektakuläre Mordserie, über die Jagd auf einen berüchtigten Serienmörder, der über Jahre hinweg tötete und eine Stadt in Angst versetzte. Das könnte wahnsinnig spannend sein – wenn das Ganze nicht wirklich passiert wäre.

Geschichten dieser Art hinterlassen immer den schalen Nachgeschmack des Voyeurismus, dazu kommt ein dramaturgisches Problem: Hält man sich strikt an die Fakten, muss man die verlässlichen Pfade der üblichen Handlungsmuster hinter sich lassen, was leicht dazu führt, dass das Resultat spröde und langweilig wirkt. Erschwerend kommt hinzu, dass alles aus der Sicht der Ermittler geschildert wird, die Niederungen der Polizeiarbeit, das mühselige Befragen von Zeugen, das Stöbern in verstaubten Archiven, das frustrierende Zusammentragen von Fakten und Indizien – nichts davon bleibt dem Zuschauer erspart. Zusammen mit den häufigen Perspektivwechseln (die eine oder andere Hauptfigur verschwindet sogar sang- und klanglos), einer Laufzeit von über zweieinhalb Stunden und dem Wissen, dass der Mörder nie gefasst wurde, es somit auch kein wirklich zufriedenstellendes Ende geben kann, bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass dies einer der langweiligsten Filme des Jahres sein muss.

Ist er aber nicht. Fincher gelingt das Kunststück, immer das Interesse des Zuschauers wach zu halten, ihn für die Details zu faszinieren. Hinzu kommt ein tolles Schauspielerensemble und eine stimmige, authentisch wirkende Atmosphäre.

Note: 3

Die Simpsons - Der Film

Wie ich in diesem Film landen konnte, ist mir beinahe ein Rätsel, denn ich bin kein Fan der gelben Familie und habe noch nie eine Episode der seit hundert Jahren laufenden Zeichentrickserie gesehen. Wenn ich beim Zappen hin und wieder bei einer Folge hängenbleibe, dann nur für ein paar Minuten, weil ich selten in der Stimmung bin für infantilen Humor und grobe Animation. Dass ich dann doch ins Kino gegangen bin, liegt nicht so sehr an der Marketingkampagne, die einem das Gefühl vermittelt, diesen Film einfach sehen zu müssen, sondern vor allem meinen Freunden, die so große Fans sind, dass ein Bild von Bart über ihrem Sofa hängt.

Die Geschichte ist so gaga, wie man es von den Simpsons erwarten kann, die Gagdichte erfreulich hoch und der ganze Spaß nicht überlang. Die Qualität der Animation ist besser als im Fernsehen, und auch wenn der eine oder andere Witz zu platt ausfällt, warten die Macher sofort mit fünf weiteren auf, von denen erfreulich viele zünden. Der Film macht Spaß.

Stirb langsam 4.0

Ich bin kein Freund von Actionfilmen. Da können noch so viele Häuser explodieren, Flugzeuge vom Himmel fallen oder Autos zusammenkrachen, wenn mich die Story nicht interessiert, langweilt mich selbst das größte Spektakel. Von den Vorgängerfilmen kenne ich den ersten und vielleicht auch noch den zweiten, aber ich bin kein großer Fan von Bruce Willis und seinen coolen Sprüchen.

Wie immer ist der Mann zur falschen Zeit am falschen Ort und muss ein paar sehr bösen Jungs den Hintern versohlen, wobei er jede Menge Prügel einsteckt und noch mehr dumme Sprüche ablässt. Also ist irgendwie alles so wie immer. Nur hat sich unsere Welt inzwischen verändert, ist immer komplexer und komplizierter geworden und ein Mann wie John McClane kommt da nicht mehr richtig mit – nicht nur seine Frau, sondern auch seine Tochter wollten nichts mehr von ihm wissen.

Die heutigen Bösewichter sind auch nicht mehr das, was sie früher waren. Statt der üblichen Terroristen ist es diesmal ein ehemaliger Staatsdiener auf einem kleinlichen Rachefeldzug, der statt Semtex Silikonchips benutzt, um die (amerikanische) Welt aus den Angeln zu heben. Bruce Willis hat von diesem ganzen Technikgedös keine Ahnung (was mir den Mann sofort sehr sympathisch macht), aber bekommt dafür einen Nerd an die Seite gestellt, der für die Tricks an der Tastatur zuständig ist. McLane erledigt derweil den Macherjob, allen Gesetzen der Logik und Schwerkraft zu Trotz, aber das hat ja noch keinen sonderlich gestört. Vieles ist nicht unbedingt plausibel, aber was soll’s – der Film macht dennoch Spaß, es ist genau der richtige, leicht konsumierbare, aber auch schnell wieder vergessene Film für einen lauen Sommerabend.

Note: 3+

Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer

Schon der erste Teil war so überflüssig wie ein Konzertabo für Taube und enttäuschte selbst eingefleischte Fans. Immerhin tauchen in der Fortsetzung zwei beliebte Bösewichter auf, Silver Surfer und Galactus, die unseren Planeten zerstören wollen, indem sie ihn in einen Schweizer Käse verwandeln (wie das genau vonstatten gehen soll, wird allerdings nie erklärt) und die es mit allen Mitteln aufzuhalten gilt. Das ist nicht ganz einfach, selbst wenn man über Superkräfte verfügt, aber am Ende gelingt es natürlich doch, nur interessiert es dann niemanden mehr.

Der Film ist eine Katastrophe. Die Story wurde vollkommen lieb- und lustlos zusammengeschustert, es fehlt der Inszenierung jegliches Gespür für Spannung, Emotionen oder Dramatik, und die Figuren sind die reinsten Abziehbilder. Wer kann schon Helden ernst nehmen, die sich wie Zehnjährige aufführen, die ständig alberne Kalauer reißen und deren Gefühlsleben dem von Soaphelden gleicht?

Ein paar ganz gut gelungene Bilder vom Silver Surfer oder von diversen Kämpfen schaffen es nur mühsam, das Interesse wach zu halten, und bei dem Gedanken, dass es womöglich noch einen dritten Teil geben wird, graust es mich bereits jetzt schon. Getretener Quark wird eben breit, nicht stark …

Note: 5-

Ein Mann für eine Saison

Ein etwas älterer Film, den ich jetzt nachgeholt habe, war Ein Mann für eine Saison. Es ist das Remake von Fever Pitch, der mir damals solala gefallen gefallen hat und den ich eigentlich nicht noch einmal sehen wollte, vor allem nicht als Remake und ganz besonders nicht mit Baseball statt Fußball. Aber Drew Barrymoore spielt mit, und das ist dann fast schon Grund genug.

Der Film ist tatsächlich gut. Er ist richtig lustig, so wie schon lange keine RomCom mehr zuvor, er ist auch romantisch, besitzt in der zweiten Hälfte jedoch ein paar kleinere Längen. Doch das wunderbare, warmherzige Finale macht alles wieder wett.

Note: 2-

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