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MARK G. & PI-JAY BEI DER MÜNCHNER FILMWOCHE 2010

Die Münchner Filmwoche ist ein Branchentreff, bei dem die deutschen Filmverleiher im Vorfeld des Bayerischen Filmpreises und des Filmballs den Kinobesitzern ihre neuesten Produktionen für die kommende Filmsaison präsentieren.

Quick Links

20th Century Fox, 3L, Alamode, Capelight, Central, Concorde, Constantin, Kinowelt, Majestic, NFP, Paramount, Prokino, Senator, Sony, Tobis, Universal, Universum, Walt Disney, Warner Bros.,Wild Bunch, X-Filme, FAZIT

2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003

TAG 1

Mark G.

Pi-Jay

Tobis

Meine 24. MüFiWo begann mit einer Verspätung, da die Bahn für die Strecke Augsburg-München wegen liegen gebliebener Züge 40 Minuten länger brauchte - nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die reine Fahrzeit normalerweise nur etwa 40 Minuten beträgt...

 

Dies hatte zur Folge, dass wir von Book of Eli wohl die ersten 15 Minuten verpasst haben, was eine vollständige Kritik unmöglich macht. Auf jeden Fall bietet der Denzel Washington-Film sehr schöne Endzeitbilder und einen religiösen Twist, aber bei weitem nicht so viel Action, wie es der Trailer suggeriert...

 

Die Trailer-Rolle gab es Gott sei Dank erst danach und umfasste A Serious Man, Book of Eli, Greenberg und Baaria (der neue Giuseppe Tornatore wurde am meisten beklatscht).

 

Völlig neu zu sehen waren eine Promorolle von We Want Sex, dem neuen Film von Nigel Cole (Kalender Girls), ein Film wie ihn wohl nur die Briten machen können. Die Promorolle von Twelve zeigte uns einen Joel Schumacher-Film, wie wir es gewöhnt sind: Sexy, junge Erwachsene in Hochglanzbildern.

Am meisten hat mich aber die ausführliche Promorolle von Agora beeindruckt - der spanische Blockbuster (4 Mio. Besucher) scheint mir ein "intelligenter Sandalenfilm" zu sein, der aber nicht auf Schauwerte verzichtet...

Irgendwie ist es unerklärlich, dass die Deutsche Bahn immer noch davon überrascht ist, dass im Herbst Blätter auf den Schienen liegen oder im Winter Schnee fällt, sie erweckt jedenfalls stets den Eindruck, auf solche Wetterphänomene nicht eingerichtet zu sein. Oder bei der Entwicklung der allermodernsten Technik wurde die Klimaerwärmung mit einkalkuliert und besonders niedrige Temperaturen und große Schneemengen überfordern sie. Unser Glück war, dass unser Zug in keinster Weise beeinträchtigt wurde, unser Pech, dass zwei Züge vor uns liegen geblieben waren und wir ihre Passagiere einsammeln mussten.

 

Von Book of Eli haben wir die Eröffnungsszene verpasst, wodurch es etwas schwer fiel, sich in den apokalyptischen Thriller einzufühlen. Der Film hält leider nicht, was der Trailer verspricht (besonders in Sachen Action und Tempo), besticht aber durch seine ausdrucksstarken Bilder und die effektvolle Musik.

 

A Serious Man: kauziger, origineller Trailer, aber die Coens werden mich vermutlich nicht wieder als Fan zurückgewinnen ...

 

Greenberg: Ben Stiller ist glücklicherweise nicht ganz so nervig wie sonst.

 

Baarìa: Tornatore hat mit Cinema Paradiso ein kleines Meisterwerk geschaffen, sein neuer Film verspricht ein großes Epos zu werden, das den italienischen Geist widerspiegelt. Wunderschöne Bilder.

 

We want Sex: In den Sechziger streiken die Fabrikarbeiterinnen für einen gleichberechtigten Lohn. Sah richtig toll aus.

 

Twelve: Hochglanzfassade, aber ...?

 

Agora: Erstaunlich, dass ausgerechnet die Spanier einen Film über das Leben der griechischen Mathematikerin und Astronomin Hypatia von Alexandria machen, aber das Resultat besticht durch opulente Bilder wie man sie aus Hollywood kennt, und das Thema – religiöse Fanatiker (in diesem Falle Christen), die gegen Naturwissenschaftler hetzen – weist durchaus aktuelle Bezüge auf.

Alamode

Nach kleinen Kuchenhäppchen ging es gleich weiter mit dem Independentverleih, der uns die Trailer des eben angelaufenen Nord und des französischen Films Die Affäre mit Kristin Scott Thomas präsentierte.

 

Als Hauptfilm gab es Ich liebe Dich, Phillip Morris, die wirklich wahre Geschichte zweier Gauner, die sich im Gefängnis ineinander verlieben. Schade, dass einer der beiden Charaktere von Jim Carrey gemimt wird, dem ich die Rolle überhaupt nicht abnahm, während Ewan McGregor mal wieder phantastisch agiert...

 

Als Goodie gab es einen kleinen Phillip Morris-Button.

Nord: die winterliche Reise eines Mannes zu sich selbst erinnert ein bisschen an About Schmidt.

 

Die Affäre: Kristin Scott Thomas spielt wieder in einem französischen Drama, vermutlich mit ähnlichem Erfolg.

 

I love you Phillip Morris: Jim Carrey überzeugt leider nicht ganz als schwuler Hochstapler, sein Love-interest Ewan McGregor dagegen umso mehr. Ein recht unterhaltsamer Film mit einigen schönen Szenen und einem raffinierten Schluss.

Kinowelt

Ein witziger Paranormal Activity-Hommage-Teaser und der Haupttrailer zu Männer, die auf Ziegen starren eröffneten die Tradeshow der Kinowelt. Selbstverständlich wurde auch eine leibhaftige Ziege auf die Bühne geholt bzw. gezerrt...

 

Der erste Trailerblock umfasste Roman Polanskis Der Ghostwriter, Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest und Crazies.

 

Wegen einer technischen Panne wurde der Hauptfilm vorgezogen: Verlobung auf Umwegen ist eine nette RomCom, die sicherlich nicht das Genre neu erfindet, aber ganz sicher nicht den RT-Wert von 15 % verdient. Zudem weckt der Film definitiv Lust, eine Irland-Reise zu unternehmen...

 

Danach gab es eine Trailerrolle, die Chloe (Atom Egoyan), Verlobung auf Umwegen, Das Leuchten der Stille (Nicholas Sparks-Verfilmung) und die Doku Babies umfasste. Letztgenannter Trailer kam in diesem Block am besten an...

 

Eine zweieinhalbminütige Promorolle von Killers überzeugte ebenfalls, die Actionkomödie mit Ashton Kutcher und Katherine Heigl wandelt auf den Spuren von Mr. & Mrs. Smith und Knight & Day.

 

Der 3D-Block umfasste den Trailer von Piranha 3D und zwölf Minuten des animierten Familienfilms Around the World in 50 Years, die das Zielpublikum sicherlich ansprechen werden.

 

Goodies waren eine Wrestler-DVD, ein Kinowelt-Schlüsselanhänger und ein Kinowelt-Kugelschreiber zum edlen Ghostwriter-Notizbuch.

Ziegen, die auf Filme starren, amüsierte Kinobesucher, die auf eine Ziege auf der Bühne starren – und eine etwas bockige Ziege, die ungerührt zurückguckt: Die Tradeshow der Kinowelt stand ganz im Zeichen der Ziege, inklusive des Käses, der im Anschluss gereicht wurde.

 

Männer, die auf Ziegen starren: wenn der Film so witzig und originell wie sein Trailer ist, dürfte das ein großer Spaß werden

 

Der Ghostwriter: Robert Harris schreibt tolle Romane, Polanski macht gute Filme, also sollte dem Erfolg nichts im Weg stehen (wozu letztendlich wohl auch der Skandal beitragen dürfte). Kontraproduktiv ist jedoch der eher schwache Trailer, der nicht klar genug vermittelt, worum es genau geht.

 

Gesetz der Straße – Brooklyns Finest: episodischer Cop-Thriller, der an Training Day, Internal Affairs und Donnie Brasco erinnert

 

The Crazies: solides Horrorfilm-Remake

 

Verlobung auf Umwegen: Die Story ist nicht wirklich originell, aber die Darsteller (Amy Adams und Matthew Goode) so sympathisch, dass man als Zuschauer auf seine Kosten kommt.

 

Chloe: Atom Egoran mag erotische Thriller, in diesem engagiert Julianne Moore die hübsche Chloe, um die Treue ihres Gatten (Liam Neeson) zu testen, was dann passiert, erinnert entfernt an eine Verhängnisvolle Affäre

 

Das Leuchten der Stille: Nicholas Sparks ist die männliche, amerikanische Antwort auf Rosamunde Pilcher, aber wer seine Bücher mag, wird hier bestimmt auf seine Kosten kommen

 

Babies: eine Doku über vier Babys in vier verschiedenen Kulturen – ein Film für Frauen und Großeltern, aber vermutlich kein Date-Movie …

 

Killers: Das Promoreel überzeugt voll mit Witz, Tempo und Spannung und erinnert an True Lies und Mr. & Mrs. Smith.

 

Piranha 3D: trashiger Monsterfischfilm

 

Around the World in 50 Years 3D: der CGI-Trickfilm über das abenteuerliche Leben einer Schildkröte dürfte vor allem das ganz junge Publikum ansprechen

Constantin

Die Tradeshow der Constantin war sicherlich das Event mit den meisten Stars seit Jahren...

 

Nach einer Best-of-Rolle kam - wie es Tradition ist - Michael "Bully" Herbig auf die Bühne, der zwar keinen neuen Film vorzustellen hatte, aber eine Ehren-Goldene Leinwand für seine vergangenen Erfolge erhielt.

 

Die erste Trailerrolle umfasste die Familienfilme Vorstadtkrokodile 2, Hier kommt Lola, Tiger-Team und den ersten Teaser von Freche Mädchen 2 sowie etwa acht Minuten aus Hier kommt Lola.

 

Nach dem Trailer und elf Minuten von Jerry Cotton kamen die Hauptdarsteller Christian Tramitz, Christian Ulmen und Monica Cruz auf die Bühne.

 

Am besten kamen die Trailer von Vincent will meer und Die Friseuse an, beim letztgenannten Film kam Erfolgsregisseurin Doris Dörrie auf die Bühne, die ihren Film wieder sehr sympathisch präsentierte.

 

Nach dem Teaser von Die Superbullen kam dessen Hauptdarsteller Tom Gerhardt auf die Bühne, der dafür wieder seine Pudelmütze aufsetzte.

 

Sehr interessant sahen zwei Ausschnitte aus Dennis Gansels Vampirfilm Wir sind die Nacht aus.

 

Dem Trailer von Zeiten ändern Dich sollte ein achtminütiges Gespräch mit Bushido folgen, aber der Rapstar blieb über eine halbe Stunde auf der Bühne und verwandelte die Constantin Tradeshow in eine One-Man-Bushido-Show.

 

Während wir auf den 3D-Block warteten, kündigten die Constantin-Chefs zwei Sequels an: Wickie auf großer Fahrt 3D (Start am 11.11.11) und Manta Manta 2, wieder mit Til Schweiger.

 

Der wir-setzen-alle-die-Brillen-auf-Block umfasste unfertige Sequenzen aus Resident Evil - Afterlife, Step Up 3 und 15 Minuten von Konferenz der Tiere, dessen Synchronsprecher Ralf Schmitz auf die Bühne kam.

 

Danach ging es zur Constantin-Party ins Sugar, die bis früh am Morgen ging...

Da Bully schon zum lebenden Inventar der Constantin gehört, war sein Auftritt keine große Überraschung. Die Buchverfilmer von der Constantin haben mal wieder zugeschlagen, ein Glück nur, dass es jedes Jahr ca. 80.000 Neuerscheinungen gibt …

 

Hier kommt Lola: ein pfiffiges Mädchen, diese Lola, der perfekte Film für Mädchen zwischen 6 und 12

 

Tiger-Team – Der Berg der 1000 Drachen: Indiana Jones für Vorpubertierende; die Fans der Buchreihe sind bestimmt schon ganz heiß darauf

 

Freche Mädchen 2: Es kann in diesem Land gar nicht genug freche Mädchen geben ...

 

Vorstadtkrokodile 2: … ebenso wie clevere Jugendgangs.

 

Ein Glück, dass die Kids in Deutschland so viel Taschengeld bekommen, denn bei all den vielen Serien über jugendliche Detektive, freche Mädchen und hippe Cliquen, die Fußball spielen, singen oder tibetische Klöster erkunden (was man halt als Durchschnittsteenie hierzulande so macht), dürfte es sonst schwer werden, noch Zuschauer anzulocken.

Aber die Constantin hat auch was für die großen Kinder:

 

Jerry Cotton: Ich dachte ja, der legendäre Detektiv aus den Sechzigern hätte dasselbe Schicksal erlitten wie Yogi-Bär oder Lurchi, aber es gibt sie tatsächlich immer noch, die Groschenhefte von Bastei. Die gezeigten Ausschnitte erinnerten ein bisschen an Der rosarote Panther (das Remake) und Mord ist mein Geschäft, Liebling. Die Fans der Romanserie warten vermutlich voller Ungeduld.

 

Vincent will Meer: Vincent leidet unter dem Tourette-Syndrom und will die Asche seiner Mutter im Meer verstreuen; das klingt nicht wirklich originell, sieht aber gut aus.

 

Die Friseuse: Doris Dörries neuer Film über eine übergewichtige Friseuse überzeugt voll und ganz mit Herz und Charme. Der beste Film der Constantin seit Jahren.

 

Die Superbullen: Der Mann mit der Pudelmütze kehrt als Chaoscop zurück, aber halten die Fans Tom Gerhardt immer noch die Stange?

 

Wir sind die Nacht: ein deutscher Vampirfilm, der zwar schöne Bilder aufweist, aber Mühe haben wird, sich bei der harten Konkurrenz aus Hollywood durchzubeißen

 

Zeiten ändern dich: wenn man die 30 überschritten hat, wird es allerhöchste Zeit für seine Biografie; die Fans von Bushido werden wohl die Säle stürmen

 

Als Bushido die Bühne betrat, war die Constantin-Tradeshow praktisch beendet. Bushido kam dabei sympathisch (und auch sehr bescheiden) rüber und überraschte mit einem enormen Mitteilungsbedürfnis. Immerhin wissen wir nun, dass er gerne Kakao trinkt, wo er mit wem seinen letzten Urlaub verbracht hat, wie er als Schüler war und … und … und …

 

Nach ca. drei Stunden (gefühlter Wert) ging es dann endlich weiter:

 

Resident Evil 3D: gewiss ein Schmankerl für die Fans der Serie

 

Step up 3D: Tanzen in einer neuen Dimension …

 

Die Konferenz der Tiere 3D: nach dem bedeutungsschwangeren, existenzialistischen Trailer hätte ich keinen Film erwartet, der an Madagascar 2 erinnert, aber die locker-flockige Geschichte dürfte Kinder ab 5 sicherlich begeistern

 

Der erste Tag der Münchener Filmwoche stand unter dem Motto Pleiten, Pech und Hungern. Es gab ein paar kleinere technische Probleme und Verzögerungen und leider nur wenige Häppchen zum Futtern. Dank Bushido wurde es auch immer später, und so blieben wir nur kurz im Sugar Club, um ein, zwei weitere Häppchen zu verputzen und zu plaudern.

TAG 2

Mark G.

Pi-Jay

Central/Wild Bunch/Capelight

Nach einem kleinen Brezenfrühstück ging es los mit dem europäischen Major Wild Bunch und dessen Tochter Central.

 

Zunächst wurden die Trailer von Henri 4 (mit €19 Mio. Produktionskosten einer der teuersten deutschen Filme aller Zeiten) und Der kleine Nick gezeigt. Danach kam der WBU-Geschäftsführer im Nick-Kostüm auf die Bühne, um etwas mehr zum europäischen Blockbuster zu erzählen (der Film war ja nicht nur in Frankreich, Belgien und der Schweiz ein Riesenhit, auch in unseren östlichen Nachbarländern Polen und Tschechien wurden verdammt gute Zahlen geschrieben) und seiner Firma zu erzählen.

 

Nach den Trailern zu Auftrag Rache und dem norwegischen (eigentlich eine Koproduktion mit Deutschland) Überblockbuster (und Oscar-Hoffnung) Max Manus ging es gleich über zum Angebot von Capelight:

Der junge Verleih präsentierte die Trailer zur Oscar-Hoffnung The Young Victoria (Start am 22.4.10), Maos letzter Tänzer und Auf brennender Erde (Burning Plains mit Kim Basinger und Charlize Theron). Keine Frage, der Trailer zu Bruce Beresfords Mao erhielt den größten Applaus der Veranstaltung, und es ist zu hoffen, dass der erfolgreichste australische Film des letzten Jahres auch bei uns ein großes Publikum findet.

 

Als Hauptfilm wurde Auftrag Rache (Edge of Darkness) gezeigt. Mel Gibsons erste Hauptrolle seit acht Jahren ist ein grundsolider Verschwörungsthriller, der sicherlich das Genre nicht neu erfindet, aber durchwegs gut unterhält und Mel Gibson (dem Schauspieler und dem privaten Menschen) wohl auf den Leib geschrieben worden ist...

Die Nächte in München sind viel zu kurz, und so starteten wir etwas müde in den neuen Tag:

 

Henri 4.: Adaption des Romans von Heinrich Mann, der in etwa dieselbe Geschichte erzählt wie Bartholomäusnacht

 

Der kleine Nick: total lustiger, rundum schöner Trailer, der Lust auf mehr macht

 

Auftrag Rache / Edge of Darkness: der Trailer verrät leider ein bisschen zu viel; der Film ist ein ordentlicher, leidlich spannender Verschwörungsthriller mit einem Mel Gibson in der Hauptrolle wie man ihn kennt und mag (oder auch nicht)

 

Max Manus: irgendwann denkt man, jetzt muss aber genug sein mit Filmen über den Widerstand gegen die Nazis, aber der norwegische Film sieht so spannend und bewegend aus, dass er ganz sicher sein Publikum finden wird

 

Young Victoria: die Liebesgeschichte zwischen Königin Victoria und Prinz Albert wurde schon häufiger verfilmt, aber der Film mit der großartigen Emily Blunt in der Titelrolle macht dennoch neugierig

 

Maos letzter Tänzer: wunderschön bebildertes Epos über einen chinesischen Balletttänzer, der Asyl in den USA sucht – großes Kino, große Gefühle

 

Auf brennender Erde: der Trailer verspricht ein eher beliebiges Drama über drei unterschiedliche Frauen

Walt Disney/Universum

Nach Best-of-Rollen von Walt Disney und Universum gab es den Trailerblock von Universum:

Neben den Trailern zu Unsere Ozeane, Spy Daddy (Jackie Chan), Adèle (der neue Luc Besson) und From Paris with Love dürfen sich vor allem Hayao Miyazaki-Fans freuen, dass Ponyo doch noch den Weg auf deutsche Leinwände findet...

 

Es folgte der 3D-Block mit Alice im Wunderland (der neueste Trailer scheint mir der beste zu sein), Toy Story 3 (inkl. Kurzfilm Groovin' with Ken), Tron Legacy und erste Bilder aus Rapunzel.

 

SamFilm-Produktionen waren Rock It und Groupies bleiben nicht zum Frühstück, letztgenannter Marc Rothemund-Film kam bei dieser Veranstaltung wohl am besten an.

 

Weitere Trailer: Mit Dir an meiner Seite (Nicholas Sparks-Verfilmung mit Miley Cyrus), Everybody's Fine und When in Rome.

 

Nach einem kurzen Grußwort (auf der Leinwand) von Jerry Bruckheimer gab es den Trailer zu Duell der Magier (The Sorcerer's Apprentice), danach sahen wir vier Szenen (insgesamt 15 Minuten) aus Prince of Persia - Der Sand der Zeit zu sehen:

Szene 29 (Attack on Alamut), Szene 63 (River Rewind), Szene 83 (Ostrich Race) und Szene 181 (Sand Room). Wie nicht anders zu erwarten, zeigten diese vier Szenen Jerry Bruckheimers patentiertes superteueres Hochglanz-Popcornkino.

 

Der Hauptfilm war Unsere Ozeane, der unglaubliche Bilder präsentiert, die in den 70er Jahren sicherlich den Umsatz an illegalen Substanzen angekurbelt hätten...

 

Ein Mousepad zu Alice im Wunderland war das Goodie dieser Veranstaltung.

Unsere Ozeane: imposante Bilder, aber den ganzen Film haben wir uns dennoch nicht angesehen, da wir einfach viel zu müde waren

 

Spy Daddy: Jackie Chan als Spion im Unruhestand, der auf drei nervige Nachbarskinder aufpassen muss – Kindergartendaddy trifft Johnny English

 

Ponyo: ein Goldfischmädchen rettet die Welt – woher nimmt Hayao Miyazaki nur all diese fantastischen Ideen für seine zauberhaften Filme?

 

From Paris with Love: John Travolta als unkonventioneller Agent und Jonathan Rhys Meyers als ein langweiliger Botschaftsangestellter in einer turbulenten geheimen Mission – ein Buddy-Movie, das an die Lethal-Weapon-Filme erinnert

 

Adèle: sicher ist nur, dass der neue Film von Luc Besson in Paris Anfang des 20. Jahrhunderts spielt und denselben nostalgischen Look besitzt wie Mathilde

 

Alice im Wunderland: hier stimmt alles, und wer wenn nicht Tim Burton wäre der perfekte Regisseur für dieses surreale Meisterwerk?

 

Toy Story 3: erweckt den Eindruck, so solide und charmant wie seine Vorgänger zu sein

 

Rapunzel: ein klassischer Disney-Zeichentrickfilm wie man sie von früher kennt

 

Tron Legacy: etwas unterkühltes High Tech Remake

 

Rock it: die etwas zu brave deutsche Antwort auf die High School Musicals

 

Groupies bleiben nicht zum Frühstück: Notting Hill für Zahnspangenträgerinnen

 

Mit dir an meiner Seite: Hollywood kann froh sein, dass Nicholas Sparks einen sentimentalen Liebesroman nach dem anderen raushaut

 

Everybody’s fine: Remake von Allen geht’s gut mit einem tollen Robert de Niro; herzerwärmend

 

When in Rome: eine eher alberne RomCom

 

Prince of Persia: die gezeigten 15 Minuten beweisen eindeutig, dass der Film hält, was der Trailer verspricht, nämlich ein opulentes Action-Getöse wie es nur von Bruckheimer stammen kann

 

Duell der Zauberer: Bruckheimers Antwort auf Harry Potter mit Motiven aus Goethes Zauberlehrling – vielleicht endlich wieder ein Erfolg für Nicholas Cage

Sony

Roland Emmerich bedankte sich per Videobotschaft für Goldene Leinwand und Bogey für 2012, danach richtete Hugh Grant ebenfalls perLeinwand ein paar Worte an uns.

 

Zwischen den Trailern zu An Education, Easy Virtue, Der Kautions-Cop, Armored, Takers und Legion gab es die ersten zwanzig Minuten von Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen in 3D zu sehen.

 

Weitere Trailer und Promorollen gab es zu Sterben für Anfänger (das Remake), Kindsköpfe, Karate Kid, Eat Pray Love und Salt.

An Education: charmante Story von Nick Hornby über ein junges Mädchen in der 1960er, das sich von einem Playboy den Kopf verdrehen lässt

 

Easy Virtue: bissige britische Upperclass-Komödie nach einem Stück von Noel Coward über einen jungen Mann (Shooting Star Ben Barnes), dessen unkonventionelle US-Braut (Jessica Biel) von der versnobten Mutter (Kristin Scott Thomas) gemobbt wird

 

Der Kautions-Cop: flotte RomCom mit Jennifer Aniston als Übeltäterin und Gerard Butler in der Titelrolle

 

Armored: Thriller über einen Überfall auf einen Geldtransport, u.a. mit Matt Dillon

 

Takers: Thriller über einen Überfall auf einen Geldtransport, u.a. mit Matt Dillon (die Platzierung dieses Trailers nach Amored war recht unglücklich, man wusste wirklich nicht, wo der eine aufhört und der andere anfängt, was letztlich beide sehr beliebig ausschauen lässt)

 

Legion: Gott schickt eine Armee von Engeln, um die Menschheit auszulöschen; eher müder Horror

 

Wolkig, mit Aussicht auf Fleischbällchen: toller Titel, charmanter Film (s. Kritik in der Rubrik Mark G. & Pi-Jay in LaLaLand 2009, Woche 6)

 

Sterben für Anfänger: überflüssiges Remake

 

Kindsköpfe: Kevin James und Adam Sandler treffen nach 30 Jahren auf ihre Jugendfreunde; nur mäßig lustig

 

Karate Kid: und noch ein Remake, das die Welt nicht braucht und das auch nicht wirklich überzeugen konnte

 

Eat Pray Love: Elizabeth Gilberts Selbstfindungstrip war in den USA ein Bucherfolg, im Film darf immerhin Julia Roberts ihre eher banalen Weisheiten verkünden

 

Salt: Angelina Jolie wird als potentielle Doppelagentin gejagt, erinnert an Staatsfeind Nummer 1 oder Eagle Eye

20th Century Fox/Majestic/Prokino

Auch die 20th Century Fox begann ihre Tradeshow mit einer Best-of-Rolle, der Trailer zu Zahnfee auf Bewährung, Marmaduke, Der fantastische Mr. Fox, Crazy Heart, My Name Is Khan und Das Lied von den zwei Pferden folgten.

 

Sehr beeindruckend waren die Szenen aus Die Fremde von Majestic, dessen Regisseurin Feo Aladag und Hauptdarstellerin Sebil Kekilli anwesend waren.

 

Der Prokino-Block umfasste den Trailer von Sin Nombre, erste Ausschnitte aus der Doku Keep Surfing, eine sechsminütige Promorolle zur Biografie Gainsbourg (15.7.10) und dem Trailer zum neuesten Einkauf, der Oscar-Hoffnung Precious, die schon am 18.3. gestartet wird.

 

Vom Fox-Partner Splendid gab es den Trailer zu Bad Lieutenant und eine Promorolle von The Expendables, die wie erwartet jede Menge Actionstars und Action bot, zu sehen.

 

Das Programm ging mit dem Trailer, dem ersten Akt und drei weiteren Szenen von Percy Jackson - Diebe im Olymp weiter, die sehr kommerziell und unterhaltsam aussahen.

 

Auch die Trailer von Date Night, A-Team und Knight & Day bekamen von den versammelten Kinomachern großen Beifall.

 

Als Hauptfilm wurde die Familienkomödie Zahnfee wider Willen mit The Rock gezeigt, in der Goodies-Tüte gab es DVDs von Wall Street und Ice Age 3. Danach ging es zum leckeren Abendessen ins 35MM...

Wie in jedem Jahr lieferte Mychael Berg (diesmal als Live-Reporter) die beste Performance mit einigen bissigen Kommentaren und kleinen Seitenhieben auf seine Kollegen …

 

Zahnfee auf Bewährung: The Rock als brutaler Eishockey-Profi, der verdonnert wird, die Zahnfee zu geben; alberner, aber stellenweise sehr lustiger Trailer

 

Marmaduke: Komödie über einen sprechenden Hund; netter Teaser

 

Der fantastische Mr. Fox: altmodischer Stop-Motion-Animationsfilm

 

Crazy Heart: Jeff Bridges als abgewrackter Country-Sänger, der es noch mal wissen will

 

My Name is Khan: der indische Superstar Shahrukh Khan als autistischer Immigrant in den USA nach den Anschlägen vom 11. September; der Trailer balanciert zwischen anspruchsvollem Drama und Kitsch, schwer einzuschätzen

 

Das Lied von den zwei Pferden: Nachfolger von Die Geschichte vom weinenden Kamel und Die Höhle des Gelben Hundes

 

Die Fremde: Sibel Kekilli in einem aufwühlenden Drama über einen Ehrenmord; ambitioniertes Schauspielerkino

 

Sin Nombre: düsterer Film über mexikanische Einwanderer in die USA

 

Keep Surfing: sympathische Doku über die Surfer vom Eiskanal in München

 

Gainsbourg: eigenwilliges Biopic über den französischen Star Serge Gainsbourg

 

Precious: wuchtiges Drama über einen übergewichtigen weiblichen Teenager mit mehr Problemen als ein Mensch verkraften kann; Oscarhoffnung

 

Bad Lieutenant: im Grunde überflüssiges Remake von Werner Herzog mit Nicholas Cage in der Rolle von Harvey Keitel

 

The Expendables: die 80er-Jahre-Klopper Silvester Stallone, Mickey Rourke, Dolph Lundgren und Eric Roberts wollen’s noch mal wissen, Jason Statham und Jet Li prügeln mit; der Action-Film zur Retro-Welle (die Gastauftritte von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger lassen das Ganze fast wie ein Klassentreffen aussehen …)

 

Percy Jackson – Diebe im Olymp: die gezeigten Ausschnitte bestätigen den Eindruck, den der Trailer hinterlässt – ein fantasievolles Abenteuer für kleine, größere und ganz große Kinder

 

Date Night: wenn der Film hält, was der Trailer verspricht, eine tolle Komödie über ein biederes Ehepaar (Tina Fey und Steve Carrell), das mit einem Gangsterpärchen verwechselt wird

 

The A-Team: Serien-Remake, in dem es ordentlich kracht

 

Knight and Day: wie Killers und Date Night eine turbulente Komödie über ein (unfreiwilliges) Paar in haarsträubenden Situationen; das Erstaunlichste ist, dass Tom Cruise tatsächlich witzig sein kann

 

Gezeigt wurde Zahnfee auf Bewährung, doch nach all den vielen Trailern stand uns nicht mehr der Sinn nach einer (etwas zu albernen) Komödie. Zur Strafe gab’s dann keine Goodies L

Immerhin lud die Fox im Anschluss noch zu einem total leckeren Büffet ein. Der perfekte Abschluss einer tollen Veranstaltung.

TAG 3

Mark G.

Pi-Jay

Concorde

Nach Brezen & Croissants begann auch schon die Tradeshow der Concorde mit einer umfassenden Trailer-Rolle: Shutter Island, New York, I Love You, Das Bildnis des Dorian Gray, Das Konzert, Mr. Nobody, Briefe an Julia, Ausnahmesituation, Schön bis in den Tod, Remember Me, Plan B für die Liebe, Beastly und Iron Man 2 - das könnte eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte der Concorde werden...

Die angenehmsten Überraschungen dürften wohl der französische Film Das Konzert sowie Briefe an Julia gewesen sein, die viel Applaus erhielten - auch die Vorschau zum Jennifer Lopez-Film Plan B für die Liebe kam gut an und auf IM2 freuen sich sowieso viele...

 

Als Hauptfilm gab es die Neuverfilmung von Das Bildnis des Dorian Gray, der vor allem in GB und Italien schon für gute Kassen sorgte.

Mit einem immer größer werdenden Schlafdefizit ging es am nächsten Morgen weiter:

 

Shutter Island: der neue Film von Scorsese mit Leonardo diCaprio ist sicherlich ein Must-See

 

New York I Love You: Episodenfilm nach dem Muster von Paris Je t’aime mit vielen, vielen Stars

 

Das Bildnis des Dorian Gray: düsterer, gruseliger Trailer, der Lust auf mehr macht; der Film, der später gezeigt wurde, bestätigt den ersten Eindruck, Ben Barnes ist ein guter Dorian Gray, Colin Firth als sinisterer Verführer einfach klasse. Trotz einiger Längen ist die Adaption von Oscar Wildes Skandalroman gelungen, der Film entwickelt, auch dank seiner eleganten, schönen Bilder, einen geradezu hypnotischen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.

 

Das Konzert: ein russisches Laienorchester träumt von einem großen Auftritt und gibt sich als Orchester des Bolschoi-Theaters aus, um nach Paris reisen zu können; sehr schönes Cheerie-Movie

 

Mr. Nobody: kompliziertes, aber nicht uninteressantes Sci-Fi-Drama

 

Briefe an Julia: eine junge Frau hilft Vanessa Redgrave, ihre Jugendliebe wieder zu finden und verliebt sich dabei selbst; gefühlvoll

 

Ausnahmesituation: Brendan Fraser und Harrison Ford forschen nach einem Medikament, das die Leben von Frasers Kindern rettet; erinnert an Lorenzos Öl

 

Schön bis in den Tod: Horror-Thriller à la Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast mit vielen schönen, jungen Mädchen

 

Remember Me: Idol Robert Pattison muss in einem Drama beweisen, dass er tatsächlich schauspielern kann; der Trailer wirkt leider etwas konfus

 

Plan B für die Liebe: ganz nette RomCom mit Jennifer Lopez

 

Beastly: Die Schöne und das Biest in modernem Gewand

 

Iron Man 2: wirkt so gewaltig wie Teil 1

Senator

Die Trailer-Rolle von Senator begann mit Teaser & Trailer zum Musical Nine, gefolgt von Trailern zu A Single Man, Die Eleganz der Madame Michelle, The Road, Nowhere Boy (der John Lennon-Film wurde besonders kräftig beklatscht), The Private Lives of Pippa Lee, The Messenger und Heartless (ein britischer Horrorfilm mit Jim Sturgess).

Außerdem gab es eine achtminütige Promorolle in 3D von Takashi Shimizus (Grudge) Shock Labyrinth, der die 3D-Technik sehr eindringlich zu nutzen weiß...

 

In voller Länge gab es Rob Marshalls neuestes Musical Nine zu sehen, bei dem jeder weiblicher Star eine Nummer singt und tanzt (außer Marion Cotillard, die darf zweimal ran).

Nine: der Trailer verspricht ein elegantes, hochkarätig besetztes Musical (mit Daniel Day-Lewis, Marion Cotillard, Penélope Cruz, Nicole Kidman, Judi Dench, Kate Hudson und Sophia Loren); der Film hält dieses Versprechen leider nur teilweise, einige Szenen sind wundervoll, und die sexy Auftritte von Penélope Cruz und Kate Hudson ließen die Temperatur im Saal spürbar ansteigen, aber die Story um einen Regisseur in der Sinnkrise (nach Fellinis 8 ½) ist etwas schwach.

 

A Single Man: Designer Tom Ford ist unter die Regisseure gegangen, das Ergebnis ist wunderschön bebildert

 

Die Eleganz der Madame Michelle: die Romanvorlage (Die Eleganz der Igel) war auch hierzulande ein Bestseller, der Film über eine Concierge, die sich verliebt, besitzt Charme und eine gewisse Skurrilität

 

Schocklabyrinth 3 D: etwas sperriger, japanischer Kunst-Horrorfilm; die gezeigten acht Minuten hinterließen eine gewisse Ratlosigkeit

 

The Road: düsterer Endzeitthriller nach einem Roman von Kultautor Cormac McCarthy

 

Nowhere Boy: Biopic über den jungen John Lennon mit einer tollen Kristin Scott Thomas

 

The private Lives of Pippa Lee: Rebecca Miller inszeniert ihren Roman über eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs

 

The Messenger: Woody Harrelson als Soldat, der den Hinterbliebenen von im Krieg Gefallenen die schlechte Nachricht übermitteln muss; schwere Kost, aber viel versprechend

 

Heartless: britischer Horrorfilm über Dämonen in London; da von Philip Ridley in Szene gesetzt, wohl etwas sperrig, aber schön bebildert

Warner Bros./X-Film/NFP

Bevor WB zum Zuge kam, stellte X-Filme die neuesten Projekte vor. Der Trailer zu Giulias Verschwinden (dem größten Schweizer Hit des vergangenen Jahres) kam sehr gut an, auch die Doku Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen sieht viel versprechend aus.

Danach gab es zwei Szenen aus Vertraute Fremde und drei Szenen aus der neuen Ulmen-Komödie Hochzeitspolka zu sehen. Tom Tykwer kündigte per Videobotschaft an, dass er schon am Schnitt seines neuen Films 3 arbeitet, immerhin sahen wir eine knappe Sekunde des Films auf der Schneidemaschine flimmern.

Highlight waren wohl die Szenen aus Dani Levys neuester Komödie Das Leben ist zu lang, der Regisseur kam danach auf die Bühne und sprach ein paar launige Worte.

Insgesamt kann man von der Präsentation sagen, dass X-Filme endlich mal wieder Filme produziert und eingekauft hat, mit denen sie Geld verdienen wollen - die letzten Jahre hatte man ja das Gefühl, dass sie absichtlich am Markt vorbei produzieren...

 

Warner Bros. kam mit den Trailern von Valentinstag, Blind Side und Sex and the City 2 zur Sache. Danach gab es von der Leinwand Grußworte von Helen Mirren, und Produzentin Judy Tossell kam auf die Bühne und präsentiere uns acht Minuten aus Ein russischer Sommer.

 

Weiter ging es mit Produzent Christoph Müller, der uns eine sechsminütige Promorolle zu Goethe! präsentierte, danach kamen die beiden Hauptdarsteller Alexander Fehling und Miriam Stein auf die Bühne.

 

Nach den beiden deutschen Produktionen ging es mit Trailern zu Sherlock Holmes, Invictus, Kampf der Titanen und Inception weiter.

 

Vom WB-Partner NFP gab es die ersten zehn Minuten von Verdammnis zu sehen.

 

Nach den Trailern zu Cats & Dogs 2 (zumindest der Trailer war schon mal wesentlich besser als Teil 1) und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil I kamen noch Regisseur Simon Verhoeven und Produzent Max Wiedemann auf die Bühne, um einen Bogey für Männerherzen abzuholen.

 

Als Goodies gab es die DVD zu Verblendung und Kuchenkerzen von Giulias Verschwinden.

Giulias Verschwinden: Corinna Harfouch schwänzt ihre Geburtstagsfeier und hängt mit Bruno Ganz ab – amüsant

 

Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen: interessante Doku über die Grabeskirche in Jerusalem und ihre vielen unterschiedlichen Nutzer

 

Vertraute Fremde: Bodyswitch-Drama, das an Peggy Sue hat geheiratet und Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht erinnert

 

Hochzeitspolka: Christian Ulmen heiratet eine Polin und hat Stress mit seinen alten Kumpeln; harmlose Komödie über kulturelle Differenzen

 

Das Leben ist zu lang: gewohnte melancholische Komödie von Dani Levy, die erstaunlich unterhaltsam ist

 

Valentinstag: eine RomCom wie eine Grußkarte zum Tag der Liebenden (heißt: gefühlvoll und flach)

 

Blind Side: überraschender Kassenschlager in den USA über eine energische Frau, die sich eines problematischen Teenagers annimmt

 

Sex and the City 2: kann nur besser werden als sein Vorgänger

 

Ein russischer Sommer: die wie immer großartige Helen Mirren in einem intensiven Drama über das Ehepaar Tolstoi

 

Goethe!: immerhin verspricht das Promoreel schöne Bilder …

 

Sherlock Holmes: actionreicher, frecher Film, der aber leider rein gar nichts mit dem literarischen Meisterdetektiv zu tun hat; tolle, sicherlich sehr erfolgreiche Mogelpackung

 

Invictus: Wer hätte gedacht, dass Clint Eastwood einmal ein Cheerie-Movie (über Mandela und die südafrikanische Rugbymannschaft) drehen würde?

 

Clash of the Titans: die griechische Mythologie ist anscheinend schwer im Kommen; Action-Sandalen-Popcornkino

 

Inception: schöne Bilder, aber worum es geht, erschließt sich mir leider nicht

 

Verdammnis: der zweite (und bei den Büchern der beste) Teil der Stieg-Larsson-Trilogie

 

Cats and Dogs 2: alberne Fortsetzung eines Films, den vor allem Kinder unter 12 toll finden

 

Harry Potter 7.1: die Serie setzt zum zauberhaften Endspurt an

Paramount

Nach einer Pasta-Pause ging es mit einer Paramount-Best-of-Rolle weiter. Jason Reitman grüßte von der Leinwand und der Trailer zu Up in the Air folgte. Nach In meinem Himmel gab es erste Szenen aus Zu scharf um wahr zu sein, der aufgrund der Reaktionen unter den versammelten Kinobesitzern einer der Überraschungserfolge in 2010 werden könnte. Erste Szenen aus Middle Men folgten, von Meet the Fockers ist nun der dt. Titel (Meine Frau, unsere Kinder und ich) bekannt, von Die Legende von Aang und Jackass 3D gab es die Teaser und von Für immer Shrek den Trailer zu sehen.

 

Tatort-Kommissar Dominick Raacke kam auf die Bühne, da er einer der Synchronsprecher von Drachenzähmen leicht gemacht ist, von dem wir danach die erste Stunde in 3D sehen konnten (manche Szenen waren allerdings noch nicht fertig animiert). Der CGI-Film bietet zwar weniger Humor, als man es heute von Animationsfilmen gewöhnt ist, ist aber dennoch durchgehend unterhaltsam und ich hätte gerne noch das restliche Drittel des Films gesehen...

Up in the Air: George Clooney als emotional verkrüppelter Vielflieger im Anflug auf eine Oscarnominierung

 

In meinem Himmel: der Geist eines ermordeten Mädchens ist in einer Zwischenwelt gefangen, während ihre Familie nach dem Mörder sucht; wunderschöne Bilder

 

Zu scharf, um wahr zu sein: Durchschnittstyp datet ein heißes Model; ganz amüsante RomCom-Idee

 

Middle Men: ein wahrer Thriller über die Erfinder der Kreditkartenabrechnung im Internet, die nicht nur die Pornoindustrie revolutioniert, sondern sich überdies mit der Russenmafia angelegt haben; erinnerte ein kleines bisschen an Blow

 

Die Legende von Aang: immer noch ein interessanter Teaser

 

Drachenzähmen leicht gemacht: der Trailer ist ganz nett, aber erst die gezeigten Ausschnitte haben mich überzeugt – der Film ist ein flotter CGI-Spaß für Groß und Klein

 

Jackass 3 D: what the world needs now …

 

Für immer Shrek: nach den beiden enttäuschenden Fortsetzungen besteht ein wenig Hoffnung, dass der letzte Teil zum Witz und Charme des Originalfilms zurückfindet

3L

Inzwischen waren Pi-Jay und ich fix und fertig und wir überlegten uns, ob wir bei der 3L-Veranstaltung nach der Traillerrolle gehen sollten - aber es kam ganz anders, denn es waren keine Trailer zu sehen...

Stattdessen ging es gleich mit den Hauptfilm Waffenstillstand los, der recht packend inszeniert wurde und uns bis zum Schluss durchhalten ließ...

Danach kamen Regisseur Lancelot von Naso und mehrere Produzenten des ersten deutschen Irakkriegsfilms auf die Bühne. Zudem wurden kleinformatige Poster und Buttons zum Film verteilt.

zu vorgerückter Stunde präsentierte der Verleih einen deutschen Irakkriegsfilm:

 

Waffenstillstand: Zwei Journalisten schließen sich einem Transport von medizinischen Gütern in die umkämpfte und von den Amerikanern belagerte Islamistenhochburg Falludscha an und begeben sich damit in Lebensgefahr. Ein mutiges Projekt und ein beeindruckendes Debüt. Manches hätte sicherlich noch spannender ausfallen können, an den Charakteren hätte man ebenfalls noch feilen müssen, aber alles in allem ein kleiner, berührender Film über ein schwieriges Thema.

TAG 4

Mark G.

Pi-Jay

Universal

Traditionell beschließt Universal den Tradeshow-Aspekt der Münchner Filmwoche und wie immer gibt es bei dieser Veranstaltung besonders viel Neues zu sehen...

 

Der Teaser von Kick-Ass weckte sicherlich auch den letzten verschlafenen Kinobesitzer auf, danach gab es den Trailer und zwei Szenen aus Wenn Liebe so einfach wäre zu sehen, bei denen der ganze Saal lachte.

 

Die erste (neue) UFA-Produktion ist Teufelskicker, von dem es zwei Szenen und den Trailer zu sehen gab, die beim Zielpublikum sicherlich gut ankommen werden. Die (erwachsenen) Hauptdarsteller Diana Amft und Benno Fürmann kamen auf die Bühne.

 

Nach zwei Szenen aus Wolfman begrüßte uns Regisseur Paul Greengrass per Videobotschaft und stellte uns Green Zone vor.

 

Eine ausgedehnte Szene und der Trailer zu Kick Ass lassen erahnen, dass diese Comicverfilmung wohl mit der FSK18 rechnen muss. Nichtsdestotrotz gab es viel Gelächter zum Splatter...

 

Weiter ging es mit #9, Lügen macht erfinderisch, Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues Abenteuer - letztgenannter Film wurde von Emma Thompson per Videobotschaft (in dt. Sprache!) angekündigt, zudem gab es eine Szene dieses familiengerechten Films zu sehen.

 

Es folgten Szenen aus der Enid Blyton-Verfilmung Hanni & Nanni (ebenfalls UFA), die beiden Hauptdarstellerinnen Jana und Sophia Münster kamen auf die Bühne.

 

Der erste Trailer zu Get Him to the Gig (ein Spin-off von Nie wieder Sex mit der Ex) und Repo Men folgten.

 

Ein interessantes Double Feature mit Kick Ass könnte Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ergeben, der ebenso schräg, aber wesentlich unblutiger daherkam.

 

Zac Efron sprach auf der Leinwand über sein neuestes Projekt Wie durch ein Wunder, aber Szenen aus der Romanverfilmung The Death and Life of Charlie St. Cloud gab es noch nicht zu sehen.

 

Die gezeigten Szenen aus Ich - Einfach unverbesserlich (neuer Titel für Despicable Me) kamen sehr gut an - 3D-CGI-Animationsfilme müssen also nicht immer sprechende Tiere bieten...

 

Die dritte vorgestellte UFA-Produktion war Tauben auf dem Dach mit Katja Riemann und Olli Dittrich (der auch auf die Bühne kam), eine episodenhafte Komödie, bei der die beiden Hauptdarsteller in fünf verschiedene Rollen schlüpfen.

 

Der Trailer von Robin Hood und eine Best-of-Rolle Universals schlossen die Tradeshow ab. Danach lud der Filmverleih wieder traditionell ins Lenbach Palais, in dem leckere Büffets und nette Gespräche warteten...

Kick Ass: Superhelden sind in, weshalb sich ein paar Teenager zusammentun, um als selbsternannte Helden auf Verbrecherjagd zu gehen; urkomisch, grotesk und ungeheuer blutig


Wenn Liebe so einfach wäre
: Meryl Streep und Alec Baldwin sind einfach großartig in dieser Bestager-RomCom

 

Teufelskicker: die neuen Wilden Kerle

 

Wolfman: düsterer, viktorianischer Werwolf-Schocker im Stil von Bram Stoker’s Dracula

 

Green Zone: Bourne-Regisseur Paul Greengrass inszeniert einen Irak-Thriller mit Bourne-Star Matt Damon, herauskommt ein actionreicher Bourne-Verschnitt (und das ist auch gut so)

 

9: magischer, apokalyptischer Puppentrickfilm für Kinder (s. Kritik in der Rubrik Mark G. & Pi-Jay in LaLaLand 2009, Woche 5)

 

Lügen macht erfinderisch: Rick Gervais erfindet in einem Paralleluniversum das Lügen (s. Kritik in der Rubrik Mark G. & Pi-Jay in LaLaLand 2009, Woche 5)

 

Eine zauberhafte Nanny 2: alles so ähnlich wie im ersten Teil, nur diesmal mit Schweinen, die sich im Synchronschwimmen (!) üben

 

Hanni und Nanni: eine Kinderbuchverfilmung, auf die Generationen gewartet haben

 

Get him to the Gig: turbulentes Spin off mit dem skurrilen Rockstar Aldous Snow (Russell Brand) aus Nie wieder Sex mit der Ex

 

Repo Men: In der Zukunft kann man Organe kaufen wie heutzutage ein Luxusauto – und wenn man die Raten nicht mehr zahlen kann, werden sie wieder rausoperiert; düster

 

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt: Scott (Michael Cera) liebt Ramona, aber er bekommt sie nur, wenn er die schurkische Liga ihrer Ex-Lover besiegt; Gaga-Plot und Superheldenposen, ein wilder Trip

 

Ich - einfach unverbesserlich: gagreicher Trickfilm über einen Superschurken, der den Mond stehlen will und unfreiwillig die Herzen dreier Waisenmädchen erobert; sieht von Teaser zu Teaser besser aus

 

Tauben auf dem Dach: Katje Riemann und Olli Dittrich spielen alle Figuren in einem Episodenfilm über die Liebe; der etwas wirre Zusammenschnitt erinnerte an Sat1-Comedy-Shows oder Beziehungskomödien der Neunziger

 

Robin Hood: Ridley Scott und Russell Crowe lassen den Rächer aus dem Sherwoodforest wieder auferstehen

FAZIT

Das gute Kinojahr 2009 sorgte dafür, dass eine Rekordzahl an Kinomachern nach München pilgerte und es bei vielen Veranstaltungen im größten Saal des Mathäsers mit über 800 Plätzen nur noch Steh- und Treppenplätze gab.

Die Stimmung war gut - welche Branche kann in der Weltwirtschaftskrise schon ein Umsatzplus von 25 % vorweisen? - aber alle Gespräche ergaben, dass niemand mit einer Wiederholung des 2009-Ergebnisses rechnet. Im Gegenteil, allgemein wird ein Rückgang auf das Niveau von 2008 erwartet. Scheinbar bin ich mal wieder der einzige Optimist, der damit rechnet, dass die 2010-Zahlen viel näher an 2009 als an 2008 liegen werden...

 

Beim Thema 3D kehrte Normalität ein - nach einigen hundert umgerüsteten Kinos war dies zu erwarten und die angekündigten Produktionen lassen einen stetigen Fluss an 3D-Filmen erwarten.

Ansonsten konnte man feststellen, dass Moritz Bleibtreu in jedem deutschen Film mitspielt und Colin Firth im Rest - zudem wird dies das Jahr der schrägen Comic sowie Nicholas Sparks-Verfilmungen. Eine hohe Anzahl an deutschen Kinder- und Jugendfilmen wird sich mal wieder gegenseitig Konkurrenz machen.

 

Bei meiner 24. Münchner Filmwoche konnte ich leider keinen Blockbuster entdecken, den ich nicht schon auf dem Plan hatte, aber 2010 wird sowieso ein Jahr, in dem ich eine Rekordzahl an mittleren Hits (Filme über 1 Mio. oder 2 Mio. Besucher) vermute und in dem die Spitze diesmal etwas dünner ausfällt.

Aber es gibt sehr wohl Filme, die ich nach dem gesichteten Material (Trailer, Ausschnitte und Drehberichte zu ca. 140 Filmen und sieben Spielfilme in voller Länge) höher einschätze. Dazu mehr in meiner 2010-Prognose, die in wenigen Tagen erscheint.

 

Ich möchte mich auf diesem Wege auch für die vielen netten Gespräche mit Filmverleihern und Kinokollegen bedanken, denn die Münchner Filmwoche ist nicht nur eine Ansammlung an Tradeshows, sondern auch ein Branchentreff, bei dem der Meinungsaustausch groß geschrieben wird. Gerade diese Gespräche mit vielen netten Menschen und Kollegen haben dazu geführt, dass meine 24. MüFiWo wieder die Reise nach München wert war...

Wieder einmal ging die Münchener Filmwoche viel zu schnell vorbei, wieder mit einem wunderbaren Abschiedsessen der Universal im Lenbachpalais.

In den knapp vier Tagen haben wir rund 140 Trailer, Teaser und Promoreels sowie sieben (von insgesamt neun) Filmen gesehen. 2010 wird ein interessantes Jahr mit vielen spannenden, lustigen und aufregenden Produktionen, auf die man sich freuen kann, aber im Gegensatz zum vergangenen Jahr war heuer leider kein Film in Sicht, der etwas ganz Besonders zu sein scheint. Aber das muss kein Nachteil sein, bleibt so doch viel Raum für Überraschungen …

MARK G. & PI-JAY BEI DER MÜNCHNER FILMWOCHE 2010

 

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