Box Office D

News

Starpower

F.A.Q.

Archiv

Box Office USA

Trailer

Crowd Reports

Filme

Impressum

Box Office Welt

Oscar-Spezial

Favoriten

Links

Forum


 

Corner vom März 2010

PI-JAYs CORNER

Talkback

  Close Up Posters

Quick Links

Juli 2010

Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So.
- - - 1 2 3 4
5 6 7 8 9 10  11
12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25
26 27 28 29 30 31 -

18. Juli 2010

 

 

2+

Drachenzähmen leicht gemacht

Hicks ist kein typischer Wikinger, denn der Junge ist schmächtig, und sein Vater schämt sich entsprechend für ihn, denn auf der einsamen Insel muss ein Mann vor allem eines können: Drachen töten. Als sich der Junge eines Tages mit einem verletzten Drachen anfreundet, stellt er überrascht fest, dass die Tiere gar nicht so furchterregend sind wie alle annehmen – doch wie soll er den Erwachsenen das nur vermitteln?

Drachen sind cool, und in diesem Film gibt es eine ganze Menge davon, farbenfroh und putzig anzusehen und daher auch für die kleinsten Zuschauer nicht bedrohlich. Die Story ist abwechslungsreich erzählt, besitzt Tempo und tolle Bilder, sogar den einen oder anderen magischen Moment. Insgesamt hätte sie allerdings ein wenig mehr Humor vertragen können, und auch die charakterliche Entwicklung des Helden hätte etwas differenzierter dargestellt werden können, aber alles in allem ist es ein riesengroßer Spaß für Groß und Klein.

 

2

Nick und Norah – Soundtrack einer Nacht

Nick (Michael Cerra) wurde gerade von seiner Freundin Tris verlassen und trauert ihr immer noch hinterher. Er schickt ihr pathetische Mix-CDs, die Tris’ Freundin Norah total klasse findet. Eines Abends lernen sich die beiden kennen und begeben sich auf eine odysseehafte Reise auf der Suche nach einer geheimnisvollen Band und Norahs betrunkener Freundin Caroline.

Er ist in den letzten Jahren ein wenig aus der Mode geraten, der Teeniefilm, und seit dem Tod von John Hughes schien es auch wenig wahrscheinlich, dass dieses Subgenre noch einmal angemessen bedient würde. Doch solange es noch solch zauberhafte Filme über die Irrungen und Wirrungen der Liebe unter Teenies gibt, die in wenigen Stunden mehr emotionale Ent- und Verwicklungen durchleben als ein Erwachsener in zwei Jahren, besteht noch Hoffnung. Die Story überzeugt mit sympathischen Charakteren, originellen Einfällen, Witz und einem tollen Soundtrack, sie ist leider nicht perfekt, aber am Ende ist man traurig, dass es vorbei ist und man sich von den Charakteren verabschieden muss. Ein schöner Film für nostalgische Abende und laue Sommernächte.

 

2

Die Findelmutter

Polly (Ginger Rogers) verliert kurz vor Weihnachten ihren Aushilfsjob in einem Kaufhaus. Als sie zufällig sieht, wie eine Frau ein Baby vor dem Waisenhaus aussetzt, und sich um das Kind kümmert, wird sie prompt für dessen Mutter gehalten. David Merlin (David Niven), der Juniorchef des Kaufhauses, erfährt davon und stellt die junge, alleinerziehende Mutter wieder ein – und löst damit etliche Verwicklungen aus …

Der Film aus dem Jahr 1939 ist ein kleiner Geheimtipp in Sachen Komödie. Das Thema ist für damalige Zeiten geradezu gewagt, die Umsetzung überzeugt durch feinsinnigen Humor, spitzzüngige Dialoge und gut aufgelegte Charaktere. Wie heutige RomComs ist natürlich alles sehr vorhersehbar, aber das beeinträchtigt den Spaß in keinster Weise.

 

3

Mary und der Millionär

John P. Merrick (Charles Coburn) ist der reichste Mann der Welt – und der meist gehasste. Vor allem die Gewerkschaften haben ihn ins Visier genommen, und die Angestellten eines seiner Kaufhäuser machen gegen ihn mobil. Um den Rädelsführer zu ermitteln, lässt Merrick sich inkognito als Schuhverkäufer einstellen und lernt den harten Alltag des kleinen Mannes kennen, findet aber auch wahre Freunde: Mary Jones (Jean Arthur) und Gewerkschaftsfunktionär Joe O’Brien (Robert Cummings) ...

The Devil and Miss Jones ist der viel bessere, sinister klingende Originaltitel dieser amüsanten, aber auch recht bemühten Sozialkomödie, die für amerikanische Verhältnisse geradezu eine kommunistische Gesinnung propagiert. Die Lovestory zwischen Merrick und der ältlichen Verkäuferin Elizabeth wird ein wenig verhalten erzählt, einige Irrungen hätte man noch mehr auf die Spitze treiben können, und auch die Dialoge sprühen nicht übermäßig vor Witz, dennoch kommt man bei dem Film aus dem Jahr 1941 durchaus auf seine Kosten.

 

3-

City of Men

Acerola und Larajinha sind von Kindesbeinen an die besten Freunde. Während Acerola mit 18 Jahren bereits Vater ist und nicht weiß, ob er dieser Rolle auch gerecht werden kann, ist sein Freund auf der Suche nach seinem Erzeuger, der vor Jahren wegen Raubmordes ins Gefängnis kam.

Ihr Viertel wird von dem Gangster Madrugadao kontrolliert, der eines Tages von einem seiner eigenen Kumpane verraten und vertrieben wird. In den Kampf, der nun um die Vorherrschaft entbrennt, werden auch Acerola und Larajinha hineingezogen, und sie kommen dabei einer Wahrheit auf die Spur, die ihre Freundschaft einer schweren Prüfung unterzieht …

City of God war 2002 eine echte Entdeckung. Der Film inspirierte eine Serie, auf der wiederum diese Fortsetzung basiert. Wieder geht es um zwei gute Freunde und um Bandenkriminalität in Rio, wieder ist die Story aufregend bebildert und temporeich. Leider bietet sie darüber hinaus nichts Neues, aber wenn man erst einmal das eifelturmartige Geflecht von Beziehungen durchschaut und die Längen der ersten Hälfte hinter sich gebracht hat, bekommt man immerhin eine spannende Gangsterjagd präsentiert.

 

4-

Männer, die auf Ziegen starren

Nach seiner Scheidung sucht der Journalist Bob Wilton (Ewan McGregor) das große Abenteuer als Berichterstatter im Irakkrieg des Jahres 2003. Als er Lyn Cassady (George Clooney) trifft, das ehemalige Mitglied einer geheimen, paranormalen, militärischen Einheit, wittert er die Story seines Lebens.

Vieles in diesem Film beruht angeblich auf wahren Tatsachen. Vieles klingt so skurril, so plemplem – Männer, die Ziegen anstarren, damit ihr Herz stehen bleibt, die versuchen, ihre molekulare Struktur zu verändern, um unsichtbar zu werden oder durch Wände zu gehen – dass es eigentlich nur wahr sein kann, denn kein Autor würde sich so einen Unsinn ausdenken. Lyns Geschichte über die Entwicklung dieser obskuren militärischen Einheit ist interessant und gibt sicherlich ein vergnügliches Sachbuch ab, taugt als Film jedoch nur bedingt, und auch die Rahmenhandlung ist alles andere als spannend oder übermäßig lustig.

 

5

Harold & Kumar – Flucht aus Guantanamo

Harold und Kumar wollen nach Amsterdam reisen, landen aber durch eine Reihe idiotischer Fehler und grotesker Missverständnisse als potentielle Terroristen in Guantanamo. Schon bald gelingt ihnen von dort die Flucht. Um ihre Unschuld zu beweisen, reisen sie nach Texas, verfolgt von einem überaus verbohrten FBI-Agenten.

Schon der erste Teil überzeugte nicht gerade durch seinen feinsinnigen Humor, war aber wenigstens frech und einigermaßen launig. Leider ist die Fortsetzung von ein paar politisch unkorrekten Seitenhieben auf die amerikanische Politik der Terrorbekämpfung abgesehen ziemlich misslungen und wartet nur mit Fäkalhumor, grenzdebilen Charakteren und haarsträubenden Ideen auf.

 

25. Juli 2010

 

  2-

Ein russischer Sommer

Valentin (James McAvoy) ist ein großer Bewunderer von Leo Tolstoi (Christopher Plummer) und daher außer sich vor Freude, als er die Stelle als dessen Sekretär erhält. Doch die Stimmung im Hause des alten, kranken Schriftstellers ist voller Spannungen, denn Sofia Tolstoi (Helen Mirren) liegt in einem erbitterten Streit mit dem Anwalt ihres Mannes (Paul Giamatti), der das Testament des Meisters ändern will. Anstatt seiner Familie sollen die Rechte an den Bücher Tolstois dem russischen Volk vermacht werden. Sofias Kampf um das Erbe, aber auch um eine gerechte Beurteilung ihres Anteils an der Arbeit ihres Mannes, zieht sich bis zum Tod Tolstois hin.

Es dauert eine ganze Weile, bis man sich in die Geschichte hineingefunden hat, aber dann entwickelt sie einen Sog, dem man sich schwer entziehen kann. Das ist vor allem das Verdienst der großartigen Helen Mirren, die Sofia Tolsoi mit großer Hingabe verkörpert. Aber auch Christopher Plummers abgeklärter, weiser Dichter zeugt von subtilem Spiel und großem Geschick. Leider bleiben viele Dinge, die die Charaktere bewegen, etwa Tolstois Reformarbeit oder die kultische Verehrung seiner Anhänger, etwas unklar, was die Figur des Dichters schwer greifbar macht. James McAvoy als schwärmerischer Sekretär, der zwischen die Fronten gerät, liefert eine der besten Leistungen seiner Karriere.

  3

Wenn Liebe so einfach wäre

Zehn Jahre nach ihrer Scheidung beginnt Jane (Meryl Streep) eine leidenschaftliche Affäre mit ihrem Ex-Mann (Alec Baldwin). Gleichzeitig umwirbt sie auch der schüchterne Architekt Adam (Steve Martin).

Wenn die Schauspieler nicht so großartig wären, allen voran das neue Traumpaar Streep-Baldwin, der Film wäre nichts weiter als eine seichte, viel zu langatmig erzählte RomCom für Best Ager. Einige Szenen sprühen zwar nur so vor Witz und pointierten Dialogen, aber leider sind sie die Ausnahme. Insgesamt ist es ein netter, harmloser Film über Liebesirrungen und –wirrungen mit einem eher enttäuschenden Ende.

 

3-

Run Fatboy Run

Dennis (Simon Pegg) lässt seine schwangere Freundin (Thandie Newton) praktisch vor dem Altar stehen. Gut fünf Jahre später ist er immer noch nicht über sie hinweg, hat aber bei ihr keine Chance mehr. Als er ihren neuen Freund kennen lernt, der an einem Marathon teilnimmt, beschließt er, sich ebenfalls anzumelden, um der ganzen Welt zu beweisen, dass er kein Loser ist, der ständig vor seinen Problemen davonläuft.

Nach einem netten Anfang tritt die Sport-RomCom von Regisseur (und Ex-Friends-Darsteller) David Schwimmer lange Zeit ziemlich auf der Stelle, verliert an Tempo und Witz und legt erst im letzten Drittel wieder einen Zahn zu. Der Endspurt ist jedoch spaßig und sehenswert und entschädigt für den eher lahmen Rest.

  4+

Hallem Foe

Hallem (Jamie Bell) hat den Selbstmord seiner Mutter nicht verwunden und gibt seiner Stiefmutter (Claire Forlani) die Schuld daran. Nach einem heftigen Streit reißt er nach Edinburgh aus und lernt dort Kate kennen, die seiner toten Mutter sehr ähnlich sieht. Er spioniert ihr nach und verliebt sich in sie.

Jamie Bell liefert eine interessante Charakterstudie über einen Außenseiter mit einer traumatischen Störung. Wie er sich am Ende mit seinem Schmerz auseinandersetzt und mit sich ins Reine kommt, ist gut gespielt und solide inszeniert. Dazwischen passiert leider viel zu wenig, um das Interesse an den Figuren zu fesseln. Obwohl der Film trotz dieser Schwächen nicht langweilt, ist er insgesamt doch eher belanglos.

  4+

Das Kabinett des Doktor Parnassus

Seit er einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen hat, kann Dr. Parnassus (Christopher Plummer) nicht sterben. Er zieht mit seinem Imaginarium durchs Land, in dem jeder, der es betritt, mit seinen geheimsten Träumen und Wünschen konfrontiert wird. Eines Tages entdeckt die Truppe Tony (Heath Ledger), der versucht, sich das Leben zu nehmen. Sie retten ihn, doch Tony hat sein Gedächtnis verloren. Auf der Suche nach sich und seiner Vergangenheit, reist er mit Parnassus durch London und verliebt sich in dessen Tochter Valentina, die ebenfalls ein Geheimnis umgibt: Ihr Vater hat in einer Wette ihre Seele dem Teufel (Tom Waits) versprochen. Tony will sie retten ...

Terry Gilliam hat in all seinen Filmen seine überbordende Phantasie bewiesen, sich jedoch – mit der Ausnahme von Brazil – leider als nicht durchgängig überzeugender Geschichtenerzähler herausgestellt. Außerdem waren seine Dreharbeiten stets von einer unheilvollen Zusammenballung von Pleiten, Pech und ausgewachsenen Katastrophen bedroht. Bei seinem jüngsten Werk war es der plötzliche Tod von Heath Ledger.

In seinem Film beschert Gilliam uns ein mittelalterliches Mysterienspiel, das von Versuchungen handelt, von Gut und Böse und ihrem unentwegten Ringen um menschliche Seelen. Vieles ist gelungen, manches leider nicht. Das Imaginarium bleibt zu lange ein Rätsel, seine Wirkweise erschließt sich zu spät und wirkt auch nicht durchgehend schlüssig. Die Handlung franst aus, erscheint wirr und zusammenhanglos, wie ein Traum oder eine Fieberfantasie. Der Film lässt einen kalt, weil man seinen Figuren nicht nahe kommt, weil die Liebesgeschichte schwach und unzulänglich ist und auch weil man die Welt des Terry Gilliam nicht (mehr) wirklich versteht.

  4-

Sherlock Holmes

Sherlock Holmes (Robert Downey jr.) und Dr. Watson (Jude Law) bringen Lord Blackwood (Mark Strong) zur Strecke, der fünf junge Frauen in satanischen Ritualen getötet hat. Der Verbrecher wird hingerichtet, scheint jedoch nur kurze Zeit später wieder lebendig zu sein. Holmes wittert ein Geheimnis …

Guy Ritchie bemüht sich, dem detektivischen Held unserer Urgroßväter eine Frischzellenkur zu verpassen, und führt uns mittels seiner entfesselten Kamera auf rasantem Weg direkt ins schwarze Herz des viktorianischen London. Die Straßen sind düster und schlammbedeckt, überall lauern Verwahrlosung und Elend wie in einem Dickens-Roman. Es gibt Geheimbünde, schaurige Morde und unerklärliche Geschehnisse, alles so, wie man es im 19. Jahrhundert erwartet. Nur die Helden wirken wie aus einer fernen Zukunft. Holmes erinnert mehr an Sam Spade oder Phillip Marlowe, gekreuzt mit einem Preisboxer, und sein Kompagnon ist weniger tapsig als tatkräftig, entschlossen, seinem Meister in punkto Cleverness und Verve in nichts nachzustehen. Dass der Meisterdetektiv aus scheinbar unwichtigen Details die Wahrheit über ein Verbrechen oder ein rätselhaftes Vorkommnis herausdestilliert, ist fast das einzige, was noch an den echten Holmes erinnert, wird aber noch mehr auf die Spitze getrieben. Downey jr. ist praktisch ein wandelndes CSI-Labor und gelangt auch ohne High-Tech-Schnickschnack zu den erstaunlichsten Resultaten.

So launig und schaurig der Film beginnt, so schnell verliert er an Witz und Originalität. Nach fünfzehn Minuten hat man bereits genug von den dümmlichen Sprüchen und Albernheiten der beiden Hauptfiguren, die das Interesse der Zuschauer einfach nicht zu fesseln vermögen. Man ertappt sich dabei, das Muster der Tapeten, die reichhaltige Fülle der Ausstattung zu bewundern und der mitreißenden Musik zu lauschen, die permanent an einen viel, viel besseren Thriller (die Serie Dexter) erinnert. Die Geschichte ist fad, schlecht konzipiert und langweilig, die Figuren uninteressant, obgleich man Robert Downey jr. sehr gerne zusieht. Er gibt einen agilen, vorwitzigen Detektiv, der im Schmutz viktorianischer Skandale wühlt – nur mit Sherlock Holmes hat das leider nichts zu tun.

 

*

 

Corner vom März 2010

PI-JAYs CORNER

Talkback

 

Zurück nach oben

 

© INSIDEKINO.COM