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		TALK-THEMA 
		KANN ES AUCH ZUVIEL PROMOTION GEBEN? 
		  
		MARK G: 
			Mich erreichte der rechts aufgeführte Brief von Achim 
			Lo. und ich musste sofort an 1989 denken, als Batman in den 
			USA sämtliche Rekorde pulverisierte und der Verleih hierzulande die 
			gigantischste Werbekampagne, die bis dahin zu sehen war, auf den Weg 
			brachte und in den (damals) meisten Kinos aller Zeiten startete. 
			  
			Da es damals Herbstferien gab, setzte ich zusätzliche 
			Spätvorstellungen auch an den Wochentagen an, und ich erinnere mich 
			gut, wie mau diese liefen (und wie langweilig es mir an der Kasse 
			bis 23.00 Uhr war). Überhaupt war nach nur einer Woche die Luft raus 
			und der vermeintliche Megablockbuster hatte bei uns nur 1,8 Mio. 
			Besucher. 
			  
			Wenn man sich damals so umgehört hatte, bekam man den 
			Eindruck, dass die riesige Werbekampagne nur noch genervt hat und 
			die potenziellen Zuschauer vom Kinobesuch abgehalten hat. 
			  
			Deswegen die Frage, kann es auch zuviel Promotion 
			geben? 
			  
         
 
          
      BISHERIGE 
      TALK-THEMEN: 
        Jahres-Prognose 2007 
        Jahres-Rückblick 2006 
        Die besten Filmplakate des Jahres 
		2006 
        Welcher Kinofilm hat Euch zum 
		Filmliebhaber gemacht? 
        US-Sommer 2006 
        Gibt es zu viele Animationsfilme? 
        Jahres-Prognose 2006 
        Jahres-Rückblick 2005 
        Deutsches im ersten Quartal 2006 
        Die schlimmsten Filmtitel 2005 
        Die besten Filmplakate des Jahres 2005 
        D-Trend 
        Wie geht's 2005 weiter? 
        Kritiker... 
        Star Wars & ich 
        Sonder-Rubriken 
        US-Sommer 2005 
        Heißhunger 2005 
        Welche Filme werden zu finanziellen Flops 2005? 
        Zusammenfassung Jahres-Prognose 
		2005/Jahres-Rückblick 2004 
        Jahres-Prognose 2005 
        Jahres-Rückblick 2004 
        Sonder-Charts 
        Die besten Filmplakate des Jahres 2004 
        Star Wars: Episode III - Die 
		Rache der Sith Box Office 
        InsideKino intern 
        Welche deutschen Filme werden's noch bringen? 
        Was können wir von Fahrenheit 9/11 erwarten? 
        Wie wird der Kino-Sommer? 
        Die schlechtesten Oscar-Gewinner aller Zeiten 
        Was können wir von Die Passion Christi 
        erwarten? 
        Welcher Film bringt die Wende? 
        Jahres-Prognose 2004 
        Jahres-Rückblick 2003 
        Die besten Filmplakate des Jahres 2003 
        Pixel statt Pinsel? 
        Wen vermisst Ihr in Starpower? 
        Warum haben die deutschen Kinos ein so katastrophales 
        Jahr? 
        Wenn Der Herr der Ringe III, Episode III,
        Matrix III und Harry Potter III am selben Tag starten 
        würden, welchen Film würdet Ihr Euch als erstes ansehen? 
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        | Achim Lo: Hallo Marc ich bin ein großer Fan 
			Deiner Seite, v.a. mag ich Deine Betrachtungen über die Wahrheiten 
			in der Branche, die uns manchmal doch nicht so dargestellt werden 
			wie sie sind. Und ich betrachte die Zahlen mit der gleichen 
			Nüchternheit und Besorgnis wie Du. Meine Kollegen und ich schätzen 
			immer am Anfang des Jahres die Gesamtbesucherzahl (wäre vielleicht 
			auch mal ein interessantes Prognosenspiel) und ich dachte schon mit 
			140 Mio. zu konservativ zu sein, deshalb hat mich das Ergebnis 2006 
			dich ziemlich geschockt. Mal abgesehen von dem leidigen Thema der 
			Startpolitik der Verleiher (da hat sich in den letzten 25 Jahren 
			nichts geändert) komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass wir 
			bei unveränderter Struktur in der Branche am Ende einfach 20-25% 
			zuviel Leinwände haben...   Aber nun zu meinem 
			konkreten Anliegen, welches mir in den letzten Tagen doch ziemlich 
			auf die Nerven gegangen ist und das man vielleicht auch mal zu einem 
			Talk-Thema machen könnte: Die Medienpräsenz zu "Neues vom Wixxer" 
			war für meine Begriffe ein "Medien-Overkill". Ich habe 
			wahrscheinlich nur einen Bruchteil von dem gesehen, was alles 
			veranstaltet wurde, u.a. "Wetten dass..." , die "Fuchsberger-Gala", 
			das Making of und den Auftritt bei Kerner, aber mir hat's gereicht. 
			Und ich hatte für mich den Eindruck, dass genau das Gegenteil von 
			dem erreicht wurde, was beabsichtigt wurde, nämlich Neugier auf 
			einen Film zu erzeugen. Eigentlich habe ich jetzt nach unzähligen 
			Ausschnitte, Kommentaren, Interviews und Berichten den Eindruck, den 
			Film bereits gesehen zu haben und ich frage mich warum ich mir ihn 
			jetzt noch im Kino ansehen soll. Ich muss allerdings auch zugeben, 
			dass es kein "Must See Film" für mich ist. Insofern sind die Zahlen, 
			die jetzt am Wochenende erreicht werden, für mich keine 
			Überraschung... Oder hat das andere 
			Gründe? Gibt es ein richtiges oder falsches Maß an "Medienpräsenz"? PS: Mister Bean macht 
			meiner Meinung nach keine 3 Mio.... :-) Gruß    |  
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        * |  
        | Antagon: Kann es zu viel Werbung 
			geben, so dass die Leute der Sache überdrüssig werden? Klares Nein Es ist schon 
			aussagekräftig, dass Du für ein Beispiel so weit in der Zeit zurück 
			gehen mußtest. Das Problem von BATMAN 
			war einfach, dass für Comicverfilmungen in Deutschland keine große 
			Bereitschaft da ist. Kein Vergleich mit den USA, wo es fester 
			Bestandteil der Kultur ist. Comicverfilmungen laufen 
			in Deutschland immer deutlich schlechter als in den USA. das hat man damals nicht 
			bedacht. Gruß   |  
        | 
        * |  
        | Agent K: 
				Ist 
				natürlich eine sehr spekulative Frage, die sich in ihrer 
				Komplexität wohl auch nicht eindeutig beantworten lässt. 
				Schließlich definiert sich die Effizienz der Werbung ja nicht 
				nur über die reine Anzahl der 'Commercials', sondern auch über 
				deren Qualität und Wirkung in Relation zum beworbenen Produkt 
				bzw. Film. So sollen Trailer eben die Neugierde auf einen Film 
				wecken, ohne zuviel zu verraten, gleichzeitig aber auch nicht 
				die evtl. Schwächen des Filmes ausgerechnet betonen. Gerade 
				Disney geht da manchmal recht eigenwillige Wege (VILLAGE, 
				TERABITHIA). 
				Die 
				Beurteilung der Werbung liegt wohl auch sehr im Auge des 
				Betrachters. Wer dem Thema und dem Anspruch eines Filmes 
				gegenüber aufgeschlossen ist oder wem der Film selbst gefallen 
				hat, der wird wohl auch dessen Bewerbung als eher positiv 
				empfinden. Wer dem Film schon im Vorfeld tendenziell ablehnend 
				gegenüber stand, der wird die überladene Bewerbung dann eher als 
				lästig empfinden. Nicht zuletzt wird die Werbung auch am 
				kommerziellen Erfolg des Filmes und der damit verbundenen 
				Erwartungshaltung gemessen: Wäre NEUES VOM WIXXER z.B. im Rahmen 
				von 7 ZWERGE - DER WALD IST NICHT GENUG gelaufen, dann wäre wohl 
				auch die Kampagne nicht derart angezweifelt worden. 
				
				Letztlich kommt es also weniger auf die Werbung sondern auf den 
				Film selbst an. Kommt das Thema und die Geschichte an - ist 
				ein breites Interesse vorhanden - dann ist es relativ leicht 
				einen soliden Hype zu nutzen. In diesem Falle kann man gar nicht 
				genug Werbung machen. 
				Beim 
				Wixxer war die Akzeptanz durch die Kinobesucher schwer 
				abzuschätzen. Er wurde sicherlich durch die Werbung gepusht, 
				aber statt einen Hype zu generieren erwies sich das Interesse am 
				Film selbst dann eher als Luftblase. Aber ich glaube nicht, dass 
				es eine echte "Negativ-Werbung" gibt, sprich eine Werbung, die 
				die Leute durch ständige Konfrontation derart nervt, dass sie 
				deshalb dem Kino fernbleiben. Ein 'Zuviel' an Werbung kostet 
				keine Zuschauer, es bringt nur ab einem gewissen Level nichts 
				mehr, so wie zusätzliche Leinwände ab einem gewissen Punkt auch 
				keine zusätzlichen Zuschauer mehr einfahren. Es gibt also nicht 
				zuviel Werbung, nur manchmal ist es eben reine 
				Geldverschwendung. Auch in der unseren Prognosen wurde (glaube 
				ich) noch nie ein Zuviel an Werbung als negativer Faktor 
				veranschlagt, vernachlässigte Werbung aber sehr wohl. 
				Also 
				halte ich mich an das Motto des legendären Autopioniers Henry 
				Ford, der mal gesagt haben soll: "Ich weiß, dass die Hälfte 
				meines Werbebudgets verschwendet ist. Ich weiß nur nicht, welche 
				Hälfte"...   |  
        | 
        * |  
        | The 
			Snake: Meiner Meinung nach gibt 
			es zu wenig Werbung. Zuviel gibt es eher nicht, denke auch das beim 
			Batman Beispiel mehr die Deutsche Comicfilmunlust zu trage kam. Finde übrigens das vor 10 
			jahren noch mehr geworben wurde für mich auch ein derzeitiger 
			Schwachpunkt: Die Mangelnde Werbung.  Grüße aus Hamburg   |  
        | 
        * |  
        | Jörg P: Natürlich 
			gabs speziell beim Wixxer zu viel Werbung! Wenn jeden Tag 3 Making Of's gezeigt werden, und die Darsteller 
			jeden Tag in einer anderen Talkshow sitzen,
 dann hab ich keine Lust mehr, den Film im Kino zu sehen, weil ich 50 
			% von dem Streifen dann schon kenne!
 Ging mir bei den Bully - Filmen übrigens genauso! Gegen einen 
			vernünftigen Teaser / Trailer habe ich überhaupt
 nichts, der kann meinetwegen rauf und runter gezeigt werden. Aber 
			das in jeder Show, von Beckmann über Kerner,
 Jauch und Gottschalk die Filme zerredet werden, geht mir sowas von 
			auf den Keks.....
 
 Gruß
   |  
        | 
        * |  
        | Max C: Hi Mark, Max hier. Kann es auch zu viel 
			Promotion geben? Also ich denke, das kommt immer auf den Film und 
			den jeweiligen "must-see" Faktor an. Zwei Beispiele von 1998: 
			damals erlebte ich die Werbekampagnen von ARMAGEDDON und GODZILLA in 
			New York mit, wo u.a. GODZILLA mit riesigen Plakaten, die unter 
			anderem am Madison Square Garden hingen, wirklich ultra präsent war. 
			ARMAGEDDON dagegen hatte wohl jeden Bus plus Bushaltestelle 
			plakatiert. Und GODZILLA spielte ja bereits den ersten Teaser vor 
			MEN IN BLACK 1 im Herbst 1997 bei uns, ein Jahr vor dem Release! Beide Filme spielten zwar 
			eine beträchtliche Summe ein, doch GODZILLA blieb mit einem Budget 
			von ca. 130 Millionen US$ und einem domestic Einspiel von etwa 
			dieser Summe wohl deutlich hinter den Erwartungen zurück. ARMAGEDDON 
			dagegen, hergestellt für ca. 140 Millionen US$, spielte in den USA 
			über 200 Millionen US$ ein. Auch bei uns war der Film deutlich 
			erfolgreicher als GODZILLA (ca. 5 Millionen Zuschauer gegen ca. 2,8 
			Millionen Zuschauer).  Leider erinnere ich mich 
			nicht mehr an die Art, wie wir mit Werbung zugeballert wurden. Woran das nun liegen mag 
			sei Mal dahin gestellt, ich jedoch glaube nicht, dass das an den 
			jeweiligen Werbekampagnen lag. Denn beide Filme waren potentielle 
			Blockbuster, die beworben wurden bis zum umfallen.   Ich glaube, dass der 
			Erfolg eines neuen Films einfach nicht vorhersagbar ist. Da kann man 
			Werbung reinpumpen so viel man will, wenn das Publikum noch nicht 
			weiß, was genau es da zu erwarten hat, heißt es nicht, dass trotz 
			hunderter Millionen von Dollar, die in die Werbung gesteckt werden, 
			der Film auch ein Erfolg wird. Anders ist das bei 
			aktuellen Serien, wie etwa momentan SPIDER-MAN oder FLUCH DER 
			KARIBIK und auch SHREK. Die werden alle Geld einspielen. Und zwar 
			viel.  Wahrscheinlich bräuchte 
			SPIDER-MAN solch eine riesige Kampagne gar nicht, der Film wird auch 
			so Geld machen. Über die Qualität sagt 
			das dann natürlich gar nichts aus. Ich persönlich etwa fand 
			SPIDER-MAN 2 schrecklich langweilig. Interessant wiederum wird 
			es bei STIRB LANGSAM 4...ist ja ne Weile her, dass McLane das letzte 
			Mal unterwegs war. Obwohl ich mich auf diesen Film mehr freue als 
			auf die anderen drei zusammen.   Grüße und weiter so   |  
        | 
        * |  
        | Tom R: 
			Hallo, 
			ich glaube 
			ein massive Werbekampagne kann nicht schaden. Sicherlich gibt es 
			auch viele Ausnahmen die dann auffallen, aber über die vielen 
			positiven Effekt redet man dann wie immer wenig. Gerade bei der 
			Menge an Blockbustern muss man den Kunden suchen und sich 
			herausstellen damit man überhaupt noch davon Kenntnis nimmt. Denn 
			der Film hat ja meist gerade mal 4 Wochen Zeit um richtig  und breit 
			laufen zu können. Bestes Bespiel ist dabei sicherlich Disney, die 
			meist einfache Familienfilme so pushen, durch Spielzeug, McDonalds 
			etc. Aber auch Filme wie Fluch der Karibik2 , Ice age 2 , die in 
			meinen Augen schwache Fortsetzungen waren, wurden somit unheimlich 
			in Gedächtnis gebracht und ohne Medienhype niemals so erfolgreich. 
			Auch die Batman Geschichte ist sicherlich daher zu begründen, das 
			Deutschland noch nie für Comicverfilmungen zugänglich war und der 
			damalige US Erfolg (ich glaube der Film kam damals sofort unter die 
			Top 10 der ewigen Einspielergebnisse) lässt sich ja nicht wegreden. 
			Und auch 
			beim Wixxer wäre die Frage ob ohne Medienhype überhaupt die jetzige 
			Zuschauerzahl erreicht wäre.  
			Ich denke 
			daher das es ohne viel Marketing heutzutage nicht mehr geht und auch 
			die Einnahmen aus dem darausfolgenen Merchandising für den Gewinn 
			vieler Filme mehr als notwenig sind. Denn Spielzeug oder Abdrucke 
			auf Verpackungen würden ohne vorherigen Hype niemals abgesetzt 
			werden können. 
			Daher 
			weiter so und sogar die Ausweitung bei kleinen Filmen wäre 
			empfehlenswert um die Bekanntheit zu steigern. 
			  
			
			Bye   |  
        | 
        * |  
        | Zyprin: 
				Die 
				Leute die sich vom jeweiligen Film genervt fühlen die hatten 
				höchstwahrscheinlich eh kein Interesse daran ihn zu Besuchen. 
				Von daher würd ich vermuten das kein schaden durch massivies 
				Promoting entsteht. Die Filmverleiher können sich nicht immer 
				auf das manchmal launige Kinovolk einstellen. Ein beispiel wäre 
				*Walk the Line* der ein erfolg wurde und *La vie en Rose* wurde 
				auch Stark beworben und Floppte, wobei beide in etwa der 
				gleichen Zeit spielen. Bei den Blockbustern ist es *Superman 
				Returns* der abglitt und von der *Fluch der Karibik* reihe 
				können alle nicht genug bekommen an Werbung. Der 
				durchschnittlich Kinobesucher geht auch nicht jede Woche ins 
				Kino so das eine genervtheit selten auftreten sollte und im 
				Fernsehen sind die Spots aufgrund der Kosten auch nur eine 
				begrenzte Zeit zu sehen. Nachrichtenmeldungen sind immer nur 
				einmalig und Making Of's ist man ja auch nicht gezwungen sich 
				reinzuziehen.  
				Das 
				viel geworben wird kann ich von seiten der Verleiher verstehen 
				denn die wenigsten möchten die Gefahr eingehen aufgrund 
				fehlendem Marketings ihren Film absaufen zu sehen. 
				Die 
				Verleiher müssten schon das richtige Bauchgefühl haben was 
				viel und was im rahmen beworben werden sollte nur das ich denk 
				ich zuviel verlangt. Allerdings sollte das Wissen vorherrschen 
				welche Genre im entsprechenden Land bzw. in den Ländern 
				besonders gut laufen und welches meistens Floppen. Was auch noch 
				gesagt werden muss ist das man wierklich nur auschnitte zeigt 
				und nicht ganze Passagen oder wichtige Szene, in sofern kann ich 
				dann den Zorn der Besucher verstehen weil sich gefragt wird 
				wofür man jetzt noch das Geld ausgibt und dann womöglich der 
				Besuch ausbleibt. Also liegt es für mich nicht daran wieviel 
				geworben wird sondern mit wieviel, in punkto Material. 
				Schöne 
				Grüße aus HH@all :-)   |  
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